Es kommen kaum noch minderjährige Flüchtlinge in die Eifel

Bitburg/Prüm · Um minderjährige Flüchtlinge, die die Region erreichen, soll sich zukünftig verstärkt das Schwerpunktjugendamt Trier kümmern.

So hat es der Jugendhilfeausschuss im Eifelkreis einstimmig beschlossen. Mit diesem Beschluss wird der Zustand wiederhergestellt, der vor dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen 2015 herrschte.

Um zu verstehen, was das bedeutet, muss man weiter ausholen: Auch Kinder und Jugendliche fliehen vor dem Krieg in Syrien und anderen Krisengebieten - vor dem Dröhnen der Flieger, dem Knallen der Bomben, dem Rattern der Gewehre. Oft erreichen sie Europa ohne Vater und Mutter. Das Gesetz nennt sie "Umas" - das steht für "unbegleitete minderjährige Ausländer"- zumindest so lange bis geklärt ist, ob sie in Deutschland bleiben dürfen. Bis zum Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung war das Stadtjugendamt Trier für die jungen Asylsuchenden zuständig, so lange jedenfalls bis dessen Kapazitäten nicht mehr ausreichten.

Es mussten also neue Einrichtungen her, auch im Eifelkreis: Fünf Stück wurden mit der Hilfe von freien Trägern ins Leben gerufen. Drei stehen in Bitburg, eine in Neuerburg, eine in St. Thomas. Bis zu 80 Flüchtlinge lebten dort gleichzeitig. Die meisten von ihnen blieben nur ein paar Wochen, höchstens Monate, bis klar war, was mit ihnen geschieht.

"Wir rechnen nicht mit Neuzugängen", sagt Josef Winandy, Leiter des Jugendamts Bitburg-Prüm. Aktuell sind nach seiner Auskunft etwa 60 junge Männer in den Flüchtlingsheimen untergebracht, nur eine Frau. Viele von ihnen: gerade 17, an der Schwelle des Erwachsenenalters.

"Das heißt aber nicht, dass das Jugendamt sich nicht mehr um sie kümmert, wenn sie volljährig sind", sagt Winandy. Nur brauche man dann eben das Einverständnis der jungen Asylsuchenden. Nicht jeder wird sie erteilen.
Auf absehbare Zeit werden also immer mehr der Betten in den Eifeler Flüchtlingsheimen frei werden. Sie sollen es aber nicht bleiben. "Nur eine der Bitburger Einrichtungen wird geschlossen", sagt Winandy. Die anderen vier bleiben weiter bestehen. Hier könnten schließlich auch deutsche Kinder und Jugendliche Platz finden. Schon jetzt seien die Gruppen gemischt.

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