Eine Botschaft, viele überraschte Politiker

Bitburg · Viele Fraktionsmitglieder sehen in dem knappen Ergebnis der Wahlen Unzufriedenheit der Bürger. Michael Ludwig (CDU) zeigt sich, trotz des Siegs, ebenfalls unzufrieden - mit der Art des Wahlkampfs.

 Die Anhänger von Ralf Olk (links) und Joachim Kandels (rechts) applaudieren, nachdem das Wahlergebnis feststeht. Richtig glücklich sieht bei diesem knappen Entscheid kaum jemand aus. TV-Foto: Nicolaj Meyer

Die Anhänger von Ralf Olk (links) und Joachim Kandels (rechts) applaudieren, nachdem das Wahlergebnis feststeht. Richtig glücklich sieht bei diesem knappen Entscheid kaum jemand aus. TV-Foto: Nicolaj Meyer

Foto: (e_bit )

Die Bürger haben entschieden, wenn auch knapp: Joachim Kandels soll in den nächsten Jahren die Stadt Bitburg führen. So kommentieren die Fraktionen des Bitburger Stadtrats die Bürgermeisterwahlen.

CDU: Michael Ludwig (52) findet trotz des Wahlsiegs kritische Worte, wenngleich nicht für die eigene Arbeit: "Ich bin verwundert über das knappe Ergebnis und darüber, dass man mit Schlagwörtern wie Konzept und Machbarkeitsstudie so viele Stimmen gewinnt - und das im Verhältbis zu acht Jahren guter Regierungsarbeit. Wir haben in der Vergangenheit mit der vorhandenen Ratsmehrheit gearbeitet, und das wird auch wieder so sein."

Liste Streit: Willi Notte (56) bedankt sich für einen fairen Wahlkampf und gratuliert Kandels, sagt aber auch: "Das knappe Ergebnis zeigt die Unzufriedenheit der Bürger. Wir müssen nun nach vorne blicken und das Beste daraus machen. Es gibt immer konstruktive und eher destruktive Kräfte. Zurzeit sind in den Schlüsselpositionen bei der Stadt nur Verwaltungsfachleute. Auch Unternehmer würden der Stadt guttun."

Freie Bürgerliste (FBL): Manfred Böttel (62) gratuliert dem Wahlsieger Kandels und sagt: "Für uns ist vor allem wichtig, dass sich Kandels nun für die Housing und den dortigen Kindergarten engagiert. Wir brauchen dringend einen Masterplan. Ich hoffe auch, dass Kandels gemerkt hat, dass man die Bürger ernster nehmen muss."

SPD: Irene Weber (51) gratuliert dem Gewinner, hat aber auch Erwartungen: "Ich hoffe, dass der Bürgermeister sich die Wahl als Anregung nimmt, seine Politik zu verändern. Denn offensichtlich möchten fast die Hälfte aller Wähler mehr Innovation für Bitburg."

Bündnis 90/Die Grünen: Johannes Roß-Klein (66) sagt: "Das Ergebnis ist überraschend. Entscheidend war für mich der Diskussionsabend beim Bürgerforum. Dort hat Joachim Kandels souverän und sachorientiert argumentiert. Ich hoffe, mit dem alten und neuen Bürgermeister einige Projekte angehen zu können, wie ein Verkehrskonzept. In jedem Fall: Gratulation!"

FDP: Marie-Luise Niewodniczanska hätte sich mit beiden Kandidaten arrangieren können: "Ich kenne Kandels vom Stadtrat gut. Ich bin zufrieden mit seiner Arbeit. Es gab keinen Gegner - außer Olk. Der gehört zu den Selbstständigen, und denen stehen wir als Partei nahe."

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