Ideale Kulisse für Kaiserzeit-Stück im Sommer-Freilichttheater in Gerolstein

Gerolstein · Die Gerolsteiner Burgschauspieler geben im Sommer-Freilichttheater auf der Löwenburg "Der Hauptmann von Köpenick". Der Kartenvorverkauf hat begonnen, die Premiere ist am 12. August.

 Probe auf der Löwenburg: Thomas Krämer (links) spielt in „Der Hauptmann von Köpenick“ die Hauptrolle, hier in der Verhaftungsszene mit Albert Hens (Zweiter von links) alias Bürgermeister Doktor Obermüller. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Probe auf der Löwenburg: Thomas Krämer (links) spielt in „Der Hauptmann von Köpenick“ die Hauptrolle, hier in der Verhaftungsszene mit Albert Hens (Zweiter von links) alias Bürgermeister Doktor Obermüller. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Gerolstein Seit vorigem September bereits arbeiten die Burgschauspieler an dem aufwändigen und personenintensiven Stück unter Regisseur Ernst Krämer (der Trierische Volksfreund berichtete). Seit Anfang Juni finden die Proben auf der Löwenburg statt. Inzwischen ist dort die neue Bühne aufgebaut - auf mehreren Ebenen, wie es das Gelände erfordert. Noch sind die Requisiten und Kostüme spartanisch gehalten: Ein Tisch, ein Stuhl, ein Telefon deuten das Büro des von Albert Hens gespielten Köpenicker Bürgermeisters Doktor Obermüller an.
Thomas Krämer als falscher Hauptmann trägt zu Shorts und T-Shirt die Uniformmütze. Und rekrutiert - zwei Szenen aus dem dritten Akt des von Carl Zuckmayer geschriebenen Stücks entsprechend (siehe Info) - auf der Straße einen Trupp Soldaten, mit denen er ins Rathaus eindringt. Lässt dort den Bürgermeister und den Stadtkämmerer verhaften und erteilt dem Polizeiinspektor den Auftrag, die beiden zur Neuen Wache zu bringen.
Mehr als bei früheren Stücken werde die Burgruine für das Stück aus der Kaiserzeit als Kulisse im Blickpunkt stehen, erklären Dorothee Bohr-Schneider, Yvonne Bungartz und Diana Stump vom Vorstand der Burgschauspieler, während die Vorsitzende Sandra Kalmes in ihrer weiteren Aufgabe als Souffleurin tätig ist.
"Zu jedem der zwei bis drei Probenabende pro Woche bringen wir weitere Requisiten mit", erzählt Diana Stump. So nähere man sich der endgültigen Ausstattung bis zur Premiere am 12. August immer mehr an.
Etwa 40 Sprechrollen und zehn Statistenrollen sind für die Tragikomödie besetzt worden. Darunter ist Theresia Körsten aus Neroth. Für die 14-Jährige und ihren zwölfjährigen Bruder Simon sowie für ihre Mutter Silvia Leyendecker ist es die dritte Spielzeit bei den Burgschauspielern. "Dieses Mal bin ich ein Milchmädchen", erzählt sie, "und ich habe nur einen einzigen Satz zu sprechen." Es komme mehr auf die Gestik und Mimik an, etwa wenn sie zusammen mit anderen die knorrigen Hände und den krummen Rücken des Hauptmanns nachäffen müsse. "Aufgeregt werde ich auf alle Fälle sein, das weiß ich schon jetzt", sagt Theresia. An den Burgschauspielern gefalle ihr die "super Gemeinschaft", meint sie.
Mit der Inszenierung von "Der Hauptmann von Köpenick" setzen die 1993 aus einer Laienspielgruppe hervorgegangenen Burgschauspieler die Tradition ihrer Stücke über historische und literarische Figuren fort. Darunter waren Wilhelm Tell, der Schinderhannes und das Pittchen aus Clara Viebigs Weiberdorf.Extra: VORSTELLUNGEN


Die Premiere ist am Samstag, 12. August, um 18 Uhr. Weiteren Aufführungen sind am Samstag, 19. August, 26. August und 2. September, jeweils um 18 Uhr, sowie am Sonntag, 20. August und 27. August, jeweils um 15 Uhr. Die Karten (neun Euro für Erwachsene und sechs Euro für Kinder) gibt es im Vorverkauf bei der Touristinfo, Bahnhofstraße 4 in Gerolstein, Telefon 06591/949910, und per E-Mail: yvonne. bungartz@burgschauspieler.de ; Restkarten an der Abendkasse. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn. Der Verein Eifellicht bietet Speisen und Getränke an. Kontakt: Vorsitzende Sandra Kalmes, Telefon 06591/8637. "Der Hauptmann von Köpenick" ist eine 1931 von Carl Zuckmayer verfasste Tragikomödie; sie basiert auf einer wahren Begebenheit. Es geht um den Schuster Wilhelm Voigt, dem im militärisch geprägten Kaiserreich nach seiner Haftentlassung jegliche Chancen auf Rehabilitierung versagt bleiben. Mithilfe einer Hauptmannsuniform versucht Voigt deshalb, seine Bürgerrechte zu ergaunern. Das Stück hat drei Akte mit jeweils sieben Szenen.

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