Eine Zukunft für das Fuchsschaf

Dohm-Lammersdorf · Kinder aus Basberg und Schüler der Graf-Salentin-Schule Jünkerath haben für ihr Engagement den ersten Umwelt- und Zukunftspreis erhalten.

 Sowohl die Schüler der Graf-Salentin-Grundschule und Realschule Plus, als auch Kinder aus Basberg haben sich in der AG Hund und Natur – Basberger Schafe engagiert. Dafür erhalten sie aus den Händen von Tabea Rößner (MdB) und dem Landtagsabgeordneten Dietmar Johnen den Umwelt- und Zukunftspreis des Kreisverbandes Vulkaneifel Bündnis 90/Die Grünen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Sowohl die Schüler der Graf-Salentin-Grundschule und Realschule Plus, als auch Kinder aus Basberg haben sich in der AG Hund und Natur – Basberger Schafe engagiert. Dafür erhalten sie aus den Händen von Tabea Rößner (MdB) und dem Landtagsabgeordneten Dietmar Johnen den Umwelt- und Zukunftspreis des Kreisverbandes Vulkaneifel Bündnis 90/Die Grünen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: Vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Dohm-Lammersdorf Zum allerersten Mal hat der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen den Umweltpreis verliehen. Die Jury, zusammengesetzt aus jeweils einem Vertreter des Naturschutzbundes (NABU), des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bürger des Grünen-Kreisverbandes Vulkaneifel und der Interessengemeinschaft (IG) Eifelvulkane, entschied sich einstimmig dafür, den ersten, mit 1000 Euro dotierten Platz an eine Arbeitsgemeinschaft der Graf-Salentin-Grundschule und Realschule Plus zu vergeben.
Die AG "Hund und Natur - Basberger Schafe" habe nicht nur die Pflege von fünf Coburger Fuchsschafen übernommen, sondern außerdem eine ganze Reihe von positiven Entwicklungen ins Rollen gebracht, sagt Tabea Rößner, die für die rheinland-pfälzischen Grünen im Bundestag sitzt und am Sonntag eigens anreist, um den Siegern des Wettbewerbes in Dohm-Lammersdorf zu gratulieren. Eine der schönen Begleiterscheinungen sei die Teilnahme der Basberger Kinder an dem Projekt, erzählt Rößner. "Sie haben sich ebenfalls um die Schafe gekümmert und sind beispielsweise früher aufgestanden, um die Tiere noch vor der Schule zu füttern." Der erste Preis gehe deshalb zu gleichen Teilen an die Kinder des Ortes, wie an die Schüler der Arbeitsgemeinschaft.
"In Spitzenzeiten waren bis zu 22 Kinder im Stall und auf der Weide - zwölf davon waren unsere Schüler, sagt Mario Jehnen, Konrektor der Graf-Salentin-Grundschule und Initiator der AG. "Alle arbeiten begeistert mit und übernehmen Verantwortung." Und irgendwann erwuchs rund um die AG Hund und Natur - Basberger Schafe" eine Gemeinschaft aus ehrenamtlichen Helfern im Ort und den Schülern. "Die Basberger Bürger kochten für uns und sorgten dafür, dass wir uns rundum wohl fühlten", erzählt der Lehrer. "Wir durften noch nicht einmal Teller und Besteck spülen", sagt Jehnen. Ein weiterer positiver Aspekt der Schafspflege: "Die Kinder haben bei Wind und Wetter unseren Katzenberg gepflegt, um den Schafen eine Weide bereitzustellen", lobt Basbergs Bürgermeister Jojo Diederichs. Dietmar Johnen, Landtagsabgeordneter von Bündnis90/Die Grünen, ist der Umwelt- und Zukunftspreis vor allem wichtig, Projekte wie dieses der Öffentlichkeit vorzustellen. "Da läuft so etwas Tolles und kaum jemand außerhalb Basbergs und der AG erfährt davon." Die Kinder kümmerten sich ja nicht nur um die Schafe, ergänzt Johnen: "Das Ziel ist vielmehr Natur und Artenvielfalt zu erleben - und zu erfahren, wie wichtig es ist, die Umwelt aktiv zu schützen."
Inzwischen sei dank der sehr unbürokratischer Hilfe der Ortsgemeinde Jünkerath eine weitere Weide in Nähe der Grundschule hinzugekommen, erzählt Konrektor Mario Jehnen. "Die AG geht an beiden Orten weiter." Tabea Rößner findet weitere lobende Worte: "Das Engagement aller Beteiligten Kinder und Erwachsenen ist ein Beispiel dafür, wie eine Dorfgemeinschaft floriert. Daraus erwächst Lebensqualität." Und was sagen die Hauptpersonen, die Kinder? "Das Coburger Fuchsschaf steht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Ist ja klar, dass man sich darum kümmern muss", sagt der neunjährige Simon Diederichs.
Und sein Kumpel Yannis Blaumann (10) erklärt, warum sich die Schafe in Basberg so wohl fühlen: "Jedes Schaf darf drei Brötchen am Tag essen, das hilft dem Magen bei der Verdauung - außerdem kriegen sie kein Kraftfutter. Das ist nicht gut."
Wieder was gelernt.
Extra: ZWEI WEITERE PREISTRÄGER


Weitere Auszeichnungen haben das Naturerlebniszentrum Darscheid für eine besonders engagierte Umweltbildung und die Firma Premosys GmbH für die Entwicklung innovativer Technik erhalten.

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