Ein Paradies für Bienen - und Menschen

Hermeskeil · Das Hermeskeiler Info-Zentrum des Naturparks hat einen von Schülern mitangelegten Kräutergarten eröffnet.

 Josefine macht es sichtlich Spaß, sich aus dem Inhalt verschiedener Schüsseln eine Saatkugel mit Blumensamen zusammenzumischen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Josefine macht es sichtlich Spaß, sich aus dem Inhalt verschiedener Schüsseln eine Saatkugel mit Blumensamen zusammenzumischen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil (urs) So macht Lernen Spaß. Wer mit eigenen Händen Nistkästen für Vögel baut oder in matschiger Erde herumpatscht, hat gar nicht das Gefühl, die Schulbank zu drücken. Und Schmetterlingswaffeln, bestrichen mit unterschiedlichen Honigsorten, schmecken vielen sicher besser als ein trockenes Pausenbrot. Dennoch will auch der Naturpark Saar-Hunsrück Wissen vermitteln - allerdings spannend und interaktiv verpackt. Die nun auf dem Gelände des Naturpark-Infozentrums in Hermeskeil eingeweihten Kräuterbeete legten nämlich nicht etwa Gärtner, sondern Schüler an. Auch Josefine (9) packte im Herbst mit an, zusammen mit Schülern ihrer Klasse. Gemeinsam pflanzten sie Kräuter, von denen sie teils noch gar nichts gehört hatten. Das führt Kindern die große Vielfalt von Küchenkräutern vor Augen, erklärt Susanne Schmid, im Naturpark-Info-Zentrum zuständig für Umweltbildung. Bei der Eröffnung des neuen Gartens mit Kräutern und Bienentracht (besonders wertvoller Nahrung für Bienen) gab es für Josefine nun wieder reichlich zu tun. "Ich habe Matsch und Erde zusammengemacht und Lavendel und ein paar andere Samen", erklärt sie. Und das packe sie jetzt in eine Tüte, eine Saatkugel, die sie dann zu Hause in den Garten werfe: "Und dann sollen daraus Blumen wachsen". Einige der Samen wie von Ringelblumen, Sonnenblumen, Margeriten und Kornblumen hat die Schülerin als angehender Profi schon erkannt.
Besucherin Sonja Israel begrüßt das Engagement des Naturpark-Infozentrums. Für Kinder sei es ganz toll, verfolgen zu können, wie Selbstangepflanztes wächst und gedeiht.
Schmid zieht eine positive Bilanz des Gartenfestes, mit dem der Bienentracht- und Kräutergarten eingeweiht wurde. "Wir sind zufrieden - es war schon viel los heute", freut sie sich. Die Verkostungen an der Honig-Bar seien auf großes Interesse getroffen und die Waffeln aus Dinkelmehlteig mit Brennnesseln und Holunderblüten hätten den Besuchern geschmeckt. Produkte des Kooperationspartners, der Regionalinitiative Saar-Hunsrück Ebbes von Hei!, sowie Gartenführungen und Basteln rundeten das Angebot ab.

Kräuter und Früchte eines Bienentracht- und Kräutergartens schmecken nicht nur Bienen, sondern auch Menschen. Wertvoll sind sie aber vor allem für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, die dort auch nisten, und für Fledermäuse, die sich von Insekten ernähren. Die Angebote des Infozentrums und seines "Grünen Klassenzimmers", wo etwa auch gezeigt wird, wie Honig geschleudert wird, können auch unabhängig von Festen genutzt werden - so etwa nachmittags oder auf Nachfrage.

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