Viermal Freiheitsstrafe für Drogenhändler

Vier junge Männer und eine Frau stehen wegen des Handels mit Marihuana in der Eifel vor Gericht.

Salmtal/Trier Sie sollen kiloweise Drogen aus der Nordeifel ins Salmtal transportiert haben, um es weiterzuverkaufen: Vier junge Männer zwischen 19 und 26 Jahren standen gestern wegen Drogenhandels vor Gericht.

Die Anklage: Einer der Angeklagten soll im Raum Düren in großer Menge Drogen gekauft und an zwei seiner Mitangeklagten weiterverkauft haben. Diese wiederum haben das Marihuana, insgesamt mehrere Kilo im Wert von mehreren Zehntausend Euro, unter Mithilfe eines Kuriers ins Salmtal gebracht, wo der dritte Angeklagte es weiterverkauft haben soll. Zudem wurden in der Wohnung des Düreners neben einem Kaufvertrag für einen Porsche und einer großen Menge Bargeld weitere drei Kilo Drogen sichergestellt. Die Freundin eines Angeklagten soll zudem Geld aus diesen Geschäften aufbewahrt haben und bei einer Drogenfahrt dabei gewesen sein, weshalb sie sich ebenfalls vor der ersten Großen Jugendkammer des Trierer Landgerichts verantworten musste. Das Verfahren gegen sie wurde jedoch im Laufe der gestrigen Verhandlung eingestellt. Ihr kann keine Mittäterschaft beziehungsweise Mitwisserschaft an den Drogengeschäften nachgewiesen werden.

Drogenkonsum: Die vier angeklagten Männer gaben in ihrer Vernehmung vor Gericht an, selbst regelmäßig Marihuana und teilweise auch Kokain konsumiert zu haben. Sie alle sagten aus, seit ihrer Inhaftierung Ende 2016 keine Drogen mehr genommen zu haben. Zudem wollen alle eine Drogentherapie beginnen.

Nach einer verfahrensverkürzenden Absprache
zwischen Gericht, Verteidigung, Staatsanwalt und Jugendgerichtshilfe einigten sich die Verfahrensbeteiligten auf Haftstrafen zwischen zwei Jahren und drei Monaten und vier Jahren. Die beiden Jüngeren, die bereits vorbestraft sind, sollen dabei nach Jugendstrafrecht verurteilt werden - für den Fall, dass alle Beteiligten ein Geständnis ablegen, was sie weitgehend taten.

Die Plädoyers: Staatsanwalt Arnold Schomer bewertete den Verlauf der Verhandlung, für die ursprünglich drei Termine angesetzt waren, als "wesentlich unkomplizierter als gedacht". Er forderte für den mutmaßlichen Haupttäter aus Düren drei Jahre und zehn Monate Haft, für die beiden Zwischenhändler eine Jugendstrafe von zwei Jahren und neun Monaten sowie für den älteren eine Strafe von drei Jahren und drei Monaten Haft. Für den vierten Angeklagten, der die Drogen im Raum Wittlich weiterverkauft hat, plädierte er auf eine Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. In die beiden Jugendstrafen sind vorangegangene Urteile eingerechnet. Die Verteidiger forderten "milde Strafen".

Die Urteile: Die Kammer unter Vorsitz von Richter Günther Köhler folgte fast komplett den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Lediglich bei dem Haupttäter blieb sie einen Monat unter der Forderung.
Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort