Zwei Tage auf fantastischer Reise

Kell am See · In fünf Orten der Verbandsgemeinde Kell haben 130 Kinder im Grundschulalter Zeit mit Zauberern, Geschichten Erzählern und Künstlern verbracht. Für Jugendpfleger Jochen Heib gibt das Programm nicht nur den kleinen Teilnehmern wichtige Impulse.

 Kreativität fördern durch Formgestaltung mit Luftballons. Thierry Dourin zeigt den Kindern, wie man es macht. TV-FOTO: Hans Muth

Kreativität fördern durch Formgestaltung mit Luftballons. Thierry Dourin zeigt den Kindern, wie man es macht. TV-FOTO: Hans Muth

Foto: Hans Muth (hm) ("TV-Upload Muth"

Kell am See Französischer Charme gepaart mit frecher Comedy und zauberhaften Tricks - all das hat Thierry Dourin im Gepäck. Zum Abschluss der Kinderkulturtage ist er zum alten Bahnhof in Kell am See gekommen . Die Kinder schauen aufmerksam zu, während ihnen der Zauberkünstler zeigt, wie er aus bunten Luftballons kunstvolle Figuren zurechtbiegt. Henri Harth (8 Jahre) aus Kell am See ist begeistert: "Das Schönste war das Basteln der Jonglierbälle, und dass wir selbst Zauberkunststücke lernen können."
Die Ortsgemeinde Kell am See ist eine von fünf in der Verbandsgemeinde Kell, die in diesem Jahr das Programm der Kulturtage organisiert haben. Auch in Paschel, Schillingen, Waldweiler und Greimerath gab es Programm für jeweils etwa 30 Kinder im Alter zwischen sechs bis elf Jahren. Veranstalter der Kinderkulturtage ist bereits seit einigen Jahren die VG-Jugendpflege in Zusammenarbeit mit dem Kreis Trier-Saarburg (siehe Info). 130 Kinder haben sich bei der aktuellen Auflage je zwei Tage lang bei Workshops und Auftritten kreativer Köpfe amüsiert und selbst aktiv eingebracht.
"Das Programm ist an allen fünf Standorten ähnlich aufgebaut", erläutert VG-Jugendpfleger Jochen Heib. Zunächst gebe es Workshops, in denen die Kinder etwas basteln könnten. Am zweiten Tag komme ein Künstler vorbei, der ihnen seine Kunst vorführe. Der direkte Kontakt stehe dabei im Fokus und der Versuch, die Fantasie der Kinder anzuregen. "Manche Künstler bereiten Geschichten vor, in die die Kinder richtig eintauchen können." Wie zum Beispiel Fee Gina, die mit richtigem Namen Monserrat Fonts Salas heißt und in ihrer spanischen Heimat eine bekannte Kinderbuchautorin ist. Seit einigen Jahren lebt sie inzwischen in ihrer neuen Heimat in Kell am See, hat sich dort in der alten Mühle ein eigenes Märchenreich gebaut, in dem sie schon Hunderte Kinder empfangen hat. Gemeinsam mit ihnen arbeitet sie seit 2008 an der "Biblioteca de la imaGinación", einem Literaturprojekt, das Kinder fürs Lesen und Geschichtenerzählen begeistern soll.
Mit dabei war diesmal auch Micha Steinhauer, der sich selbst als Kinderkünstler, Spieleerfinder, Theatermensch und Seminarleiter bezeichnet. Mit seinem selbst entwickelten mobilen Fantasie- und Spielepark "Phantasiothek" und mit eigenen Kindertheaterstücken erreicht er Jahr für Jahr viele Tausend Kinder. "Für die Kinder sind das wertvolle Erfahrungen. Und es ist schön zu sehen, wie sie in dieser computerdominierten Zeit bei solchen Fantasiereisen mitgehen", sagt VG-Jugendpfleger Heib.
Gestemmt werde das Programm seit Jahren auch dank der Hilfe vieler freiwilliger Helfer aus den Ortsgemeinden. "Oft sind es Eltern der Teilnehmer, die sich engagieren." Erfreulich in diesem Jahr sei gewesen, dass sich auch viele Jugendliche aus den Jugendräumen der Dörfer an der Betreuung und Organisation beteiligt hätten. "Viele von ihnen wollen auch nächstes Jahr wieder dabei sein."
Hin und wieder sei es dennoch schwierig, Helfer zu mobilisieren, sagt Heib. "In Waldweiler hatten wir jetzt den Fall, dass der lange Zeit aktive Helferstab ausgeschieden ist." Da brauchte es dann schon ein paar Aufrufe, bis sich Unterstützer meldeten. Dabei kann ein solches Projekt laut Jugendpfleger auch die Dorfgemeinschaft positiv beeinflussen. "Man sieht, was im Ort gemeinsam auf die Beine zu stellen ist. Diese Energie lässt sich auch für andere Dorfprojekte nutzen."
Extra: FINANZIERT VON LANDKREIS, VG UND SPONSOREN


Die Kinderkulturtage sind ein Angebot für Kinder im Grundschulalter, das in mehreren Verbandsgemeinden des Kreises Trier-Saarburg realisiert wird. Zwei Tage lang wird ein Programm geboten, für das die Kinder eine Teilnahmegebühr in Höhe von zwölf Euro bezahlen. Der Landkreis gibt einen Zuschuss von 300 Euro für jeden Standort, der während der Kulturtage Programm anbietet. Laut Jochen Heib, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Kell am See, werden die restlichen Kosten von privaten Sponsoren und von der Verbandsgemeinde finanziert.

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