Schritt für Schritt zum Wanderparadies im Hunsrück

Morbach · Der Saar-Hunsrück-Steig und die LandZeitTour sind vor wenigen Tagen prämiert worden. Damit die Wege weiterhin ausgezeichnet bleiben, haben die Verantwortlichen viel zu tun. Oft sind es die kleinen Dinge, die weiterhelfen.

Schritt für Schritt zum Wanderparadies im Hunsrück
Foto: Ilse Rosenschild
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Groß war die Freude, als in der vergangenen Woche bundesweit die Nachricht verbreitet wurde, dass der Saar-Hunsrück-Steig vom Wandermagazin erneut zu Deutschlands schönstem Fernwanderweg gekürt wurde. In der Kategorie Touren landete die LandZeitTour, die bei Hundheim und Hinzerath verläuft, immerhin auf dem zweiten Platz. Damit Wege wie diese in der Gunst von Touristen und Einheimischen so gut abschneiden, ist hinter den Kulissen viel Arbeit notwendig. Natürlich spielen bei solchen Entscheidungen viele Dinge eine Rolle: zum Beispiel spektakuläre Fernsichten wie am Erbeskopf oder beeindruckende Denkmäler wie die Ruine der Burg Baldenau. Wichtig sind aber auch die vielen kleinen Schritte, die die Verantwortlichen machen, damit solche Premiumwanderwege auch spitze bleiben.

Und daran wirken viele mit: Neben der Tourist-Information und Morbachs Wanderwegewart Karsten Schommer, der vom Baubetriebshof der Gemeinde gestellt wird, sind es auch Hoteliers, Gastronomen und Vermieter von Zimmern und Ferienwohnungen. Sie sind meist die ersten, die erfahren, wenn irgendetwas nicht stimmt: Sei es, dass ein Schild verschwunden sei, sei es, dass ein Baum quer über dem Weg liege, sagt Franziska Fleckser, die Leiterin der Morbacher Tourist-Information. In vielen Fällen sei das Problem bereits behoben, wenn die Gäste die Tourist-Information benachrichtigen. Dabei sei der Wegewart sehr hilfreich, denn mit seinem Pick-up vom Bauhof erreiche er auch ansonsten schwer zugängliche Bereiche.

Ein aktuelles Projekt der Gemeinde Morbach ist die Errichtung von Wanderparkplätzen. "Es geht darum, Traumschleifen und andere Wanderwege besser finden zu können", schildert Franziska Fleckser, die Leiterin der Morbacher Tourist-Information. Wenn Autofahrer diese Schilder passieren, würden sie nicht nur auf die Parkplätze, sondern auch auf den im Umfeld liegenden Wanderweg aufmerksam. Auch für diejenigen, die momentan gar nicht wandern wollten, seien die Schilder ein Hinweis darauf, dass Wanderwege in der Nähe seien. Und die Verbesserung der Qualität sei ein ganz wichtiges Ziel.

Sinnvoll sind die Schilder auch aus einem anderen Grund: Ausflügler sind sich häufig nicht sicher, ob sie an "normalen" Parkplätzen von Gastronomiebetrieben einfach nur das Auto abstellen dürfen, ohne einzukehren. Das ist damit geklärt. Insgesamt sollen an folgenden Orten Schilder aufgestellt werden: an der Schmausemühle (Ölmühlentour), am Ortelsbruch (Saar-Hunsrück-Steig, Ölmühlentour), am Ortseingang Hunolstein, am Bauernhofcafé Hunolsteiner Hof (beide Hunolsteiner Klammtour), an der Burg Baldenau, an der Feuerwehr Hinzerath, (beide LandZeitTour), in Heinzerath an der Kirche und am Gasthaus Zur Brieschmühle sowie in Elzerath (alle Traumschleife Jakob-Maria-Mierscheid-Weg). Alle Standorte, die sich auf Privatgelände befinden, werden mit den Betroffenen abgestimmt, versichert Fleckser.

Die Kosten halten sich im übrigen in Grenzen. Die insgesamt 16 Schilder kosten rund 500 Euro. Was sagen die betroffenen Gastronomen zu dem Projekt? "Wir haben unseren eigenen Hotelparkplatz zur Verfügung gestellt", erklärt Paul Armbruster vom Landhaus am Kirschbaum. Die Traumschleife Ölmühlentour, die an ihrem Hotel vorbeiführe, sei bisher nicht beschildert. Er freue sich, wenn durch den ausgeschilderten Parkplatz mehr Wanderer ins Restaurant kommen. Wer nur parken wolle, sei ebenso willkommen.

Wandercent soll helfen
(hpl/iro)Schöne Traumschleifen kosten Geld. Wanderer, die einen kleinen Beitrag für eine angenehme Tour spenden wollen, können dies im Rahmen der gemeinnützigen Aktion Wandercent tun.Die Idee stammt von dem Trierer Joachim Jätzold, der im vergangenen Jahr einen Förderverein für heimatnahe Wanderwege ins Leben gerufen hat. Es gibt die Möglichkeit, per Kurzwahl und mit einem bestimmten Text über das Handy eine sogenannte Charity-SMS zu senden und auf diesem Weg zwei bis fünf Euro genau für diese Traumschleife zu spenden. Das Spendenaufkommen hält sich allerdings noch in engen Grenzen. Von dem Geld, das eingegangen sei, habe man vielleicht ein Schild finanzieren können, sagt die Chefin der Morbacher Tourist-Information Franziska Fleckser.

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