Vor zehn Jahren: Weniger Verkehr, neue Besitzer

Wittlich · Wittlich (ca) Wittlich im August, das kann nur eines heißen: Säubrennerkirmes! Aber es gab vor zehn Jahren auch noch andere interessante Themen. Chaos auf dem Heimweg: Busfahrer beschwerten sich im August 2007 im TV über die Situation am Zentralen Omnibus-Bahnhof in Wittlich zur Mittagszeit.

"Zwischen 13 Uhr und 13.30 Uhr herrscht hier, ja, man kann fast sagen Anarchie." Das sagte Dagmar Kruse. Die 53-Jährige nahm fast jeden Tag um die besagte Uhrzeit am Zob den Bus nach Manderscheid. Und fast genauso oft ärgerte sie sich über das Chaos, dem sie dort begegnete: Schüler dreier Schulen - Cusanus-Gymnasium, Kurfürst-Balduin-Realschule und Berufsbildende Schule (BBS) - schlenderten oder rannten von der Kurfürstenstraße Richtung Zob, überquerten - oft auch bei Rot - an der Fußgängerampel die Schlossstraße und warteten dann an den elf Bahnsteigen auf den Bus, der sie nach Hause bringt. Die Fakten: 25 Busse - darunter große Gelenkbusse und sogar ein Radlerbus - fuhren innerhalb einer halben Stunde dort ab, drei Busse sogar innerhalb von fünf Minuten von derselben Haltestelle. "Da ist die Hölle los", sagte ein Busfahrer.

Weniger Verkehr für Wengerohr: Eine gute Nachricht, vor allem für die Wengerohrer gab es auch: Die Ankündigung, dass die Bauarbeiten für den Hauptteil der Ortsumgehung Wengerohr mit drei Kreiseln beginnen. Rund 3,3 Millionen Euro wurden dazu verwendet, neue Straßen zu bauen, bisherige Straßen zurückzubauen oder von einer Landesstraße in einen Wirtschaftsweg umzugestalten. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) ging davon aus, dass der Verkehr auf der heutigen B50 zwischen der Kernstadt und Wengerohr nicht zu sehr beeinträchtigt werde.
Laut Hans-Michael Bartnick vom LBM werden die Bauarbeiten allein im Bereich er neuen Kreisel beim Missionshaus St. Paul und dem Aldi-Auslieferungslager "begrenzt sicht- und fühlbar" sein. 47 Jahre Jahre lang hatten die Wengerohrer den Bau einer Ortsumgehung gefodert. Mit der offiziellen Verkehrsfreigabe des Kreisels unweit des Stadtteils am 3. Dezember 2011 ging der Wunsch in Erfüllung.

Ende gut, Zukunft gut: "Die Steyler Missionare haben ihr Missionshaus St. Paul bei Wittlich, eine Liegenschaft mit 24 Hektar, davon 14 am Missionshaus, am Mittwoch an die Hofgut Stift Kloster Machern AG verkauft." Das stand am 17. August in der Wittlicher TV-Ausgabe. Und damit sei eine "gute" Nachfolgenutzung auch im Sinne der Steyler besiegelt. Seit 2004 hatten die Missionare nach einem Käufer für St. Paul gesucht und ihn dann 2007 endlich gefunden: Die Hofgut Stift Kloster Machern AG unter Geschäftsführer Hans-Jürgen Lichter, die mehrheitlich dem Trierer Bürgerverein 1864 angehört, der wiederum zur Günther Reh Gruppe zu rechnen ist. Sie versprach sicherzustellen, dass die Nutzung christlichen Grundsätzen entspreche. Es wurde unter anderem vereinbart, dass die noch in St. Paul verbliebenen Ordensleute in Absprache mit dem Bischof weiterhin für pastorale Tätigkeiten, auch Gottesdienste in St. Paul, zur Verfügung stehen. Zunächst für fünf Jahre hatten die Steyler ihr Wirken vor Ort zugesagt. Auch wurde eine Kinderkrippe im ehemaligen Schwesternheim mit 30 Plätzen für bis dreijährige Kinder geplant und ein Therapiezentrum im Haupthaus. Weiteren dazu passenden Mietern, wie Therapeuten, Ärzten, sah man mit Interesse entgegen. Zudem soll ein Ausflugslokal in der ehemaligen Sommerwirtschaft enstehen. Das Gebäude beherbergte früher die Pfadfinder.

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