Ein neues Labor fürs Konzer Gymnasium

Konz · Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - oft fehlen die Nachwuchskräfte in diesen Bereichen. Das Gymnasium Konz will das ändern und setzt auf eine tiefgehende Ausbildung in den entsprechenden Fächern. Mit Hilfe einer bundesweiten Bildungsinitiative hat die Schule zum Beispiel ein Umweltanalytiklabor finanziert, das in der Region seinesgleichen sucht.

 Die ersten neuen Laborgeräte sind da: Eugen Dühr, Verena Kisegi, Valérie Witt und Kristofer Lacour (von links) probieren schon mal die erweiterten Möglichkeiten auf Universitätsniveau aus. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die ersten neuen Laborgeräte sind da: Eugen Dühr, Verena Kisegi, Valérie Witt und Kristofer Lacour (von links) probieren schon mal die erweiterten Möglichkeiten auf Universitätsniveau aus. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Konz. "Das Analysegerät und diese Präzisionswaage sind gerade eingetroffen", sagt Jürgen Kopp. Der Fachlehrer für Chemie und Biologie am Gymnasium Konz erwartet weitere 20 Geräte für sein Umweltanalytiklabor im Gesamtwert von rund 20 000 Euro. Möglich wurde das, weil die Schule von der bundesweiten Initiative "Mint Zukunft schaffen" zum Mint-Botschafter ernannt wurde. Die Buchstaben stehen für die Lernschwerpunkte in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Und in diesen Bereichen haben sich die Schüler und Lehrer des Konzer Gymnasiums mit ihren Facharbeiten und Arbeitsgemeinschaften in den vergangenen Jahren besonders engagiert.
Das Geld für die neue Ausstattung kommt unter anderem vom Rotary-Club Saarburg, der Volksbank Trier und der Verbandsgemeinde Konz, die gemeinsam in die Zukunft der Schüler investieren.
Die bundesweite Initiative "Mint Zukunft schaffen", deren Schirmherrin Bundeskanzlerin Angela Merkel ist, und die Mitgliedschaft im Mint-Initiativkreis Trier öffnet für das Gymnasium Konz die Tür in ein umfangreiches Netzwerk, beispielsweise den Zugang zu Laboren der Universität Trier. In der VG Konz ist das Gymnasium die einzige Mint-Schule. "Die Kombination aus Naturwissenschaft und Sprachen bietet jungen Leuten heute die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt", weiß die stellvertretende Schulleiterin Magdalena Norta, die sich jetzt in guter Gesellschaft von bundesweit 900 Mint-Schulen weiß. "Ein Expertengremium wählt die Schulen aus", sagt Andrea Kunwald von der Mint-Geschäftsstelle in Berlin.
Die Schule müsse aber schon vorher in dieser Richtung einiges geleistet haben. Aktuell profitierren rund 400 Schüler der gymnasialen Oberstufe von der Förderung von Begabungen im naturwissenschaftlichen Bereich.
Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften und Wettbewerbe in Naturwissenschaften und Sprachen bringen einen "sportlichen" Aspekt ins Lernen, auch über den regulären Unterricht hinaus. Dabei hilft die Nähe zum Konzer Bach und dem Liescher Berg. Bei Jugend forscht ist das Gymnasium immer gut vertreten.
"Die Förderung beginnt bei uns ab der 5. Klasse", sagt Norta."Mint ist ein Brückenschlag zur Universität", sagt Fachlehrer Kopp. Mit guter Ausrüstung sind die Schüler noch stärker motiviert. Valérie Witt freut sich über die neuen Analysegeräte für Gewässer und Böden: "Da gibt es bald viel mehr Möglichkeiten, praktisch zu üben. Es ergeben sich ganz neue Themengebiete." Ihr Mitschüler Kristofer Lacour ist stolz: "Als einzige Schule in der Region ein solches Labor zu bekommen, spart viele Wege zur Uni, wo die Nutzungszeiten begrenzt sind."
Die hochmodernen Gerätschaften sind erst alle Mitte Februar da. "Das wird ein Labor auf Universitätsniveau", sagt Fachlehrer Kopp mit Stolz und packt weiter aus.Extra

Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist durch den Mangel an Nachwuchs in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen gefährdet. Es gibt einen Engpass an qualifizierten Fachkräften. Das ist ein strukturelles Problem, das heute schon als Wachstums- und Innovationsbremse einen hohen Wertschöpfungsverlust für die deutsche Volkswirtschaft verursacht - mit steigender Tendenz. Die Initiative "Mint Zukunft schaffen" will bis 2015 den etlichen, seit vielen Jahren vorhandenen Mint-Einzelinitiativen der Verbände und Unternehmen eine breite Plattform bieten. Innerhalb der Mint-Initiativen können Schulen aufsteigen, von einer Mint-Schule zum Mint-Botschafter- je nachdem, wie sehr sie sich im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zum Beispiel über Arbeitsgemeinschaften engagieren.doth Infos unter <%LINK auto="true" href="http://www.mintzukunftschaffen.de" class="more" text="www.mintzukunftschaffen.de"%>

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