Investitionen für drei Millionen Euro in Wellen

Wellen · Auf der Tagesordnung des Ortsgemeinderats in Wellen stand unter anderem das Investitionsprogramm der Gemeinde. Trotzdem erschien kein Bürger zur Einwohnerfragestunde.

 Das Bürgerhaus soll saniert und neu genutzt werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Das Bürgerhaus soll saniert und neu genutzt werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Foto: Jürgen Boie (jbo) ("TV-Upload Boie"

Der Ortsgemeinderat in Wellen war vor Jahren als sehr diskussionsfreudig bekannt. Da dauerten Sitzungen schon mal vier Stunden und länger. Und das nur im öffentlichen Teil. Diese Zeiten sind offensichtlich vorbei. Auch zur Einwohnerfragestunde erschien kein Wellener Bürger. So handelte der Ortsgemeinderat in gut 90 Minuten das Investitionsprogramm 2016 bis 2020, den Haushalt 2017/2018 und die Bestandsaufnahme des Forstamtes zum Wellener Wald ab.Ausgaben und Steuern Das Investitionsprogramm sieht vor, dass in den nächsten Jahren ca. 1,1 Millionen Euro in die Sanierung und den Umbau des Bürgerhauses gesteckt werden. Nachdem die Sparkasse im Oktober 2016 aus dem Gebäude ausgezogen ist, muss ein neues Nutzungskonzept erstellt werden. Fest vorgesehen ist dabei eine sogenannte "Gesundheitshütte", eine offene Begegnungsstätte mit Fitnessgeräten, für die 100 000 Euro eingeplant sind. Ein großer Posten ist außerdem die Sanierung der Bahnbrücke in der Josef-Schnuch-Straße mit 800 000 Euro, ein kleinerer der Bau eines Geräteunterstandes für den Schneeschieber für 5 000 Euro. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen für die nächsten vier Jahre über drei Millionen Euro. Das Programm wurde einstimmig beschlossen. Der Haushalt für die Jahre 2017/18 sieht Fehlbeträge von 181 800 Euro für 2017 und 110 600 Euro für 2018 vor. Größte Ausgabenposten sind die Beiträge der Ortsgemeinde für die Grundschule in Nittel (110 000 Euro), den Kindergarten (136 000 Euro) und den Straßenbau (170 000 Euro). Trotz des zu erwartenden Haushaltsdefizits bleiben die Hebesätze für die Grundsteuern A (400 %) und B (440 %) und für die Gewerbesteuer (365 %) unverändert. Auch der Haushalt wurde ohne Diskussionen einstimmig beschlossen.


Maibaum Der Tagesordnungspunkt "Maibaum-Ständer" erregte schon eher die Gemüter im Ortsgemeinderat. Es geht dabei um die Notwendigkeit, ab 2018 einen neuen Maibaumständer zu beschaffen, da für den bisherigen nur noch für dieses Jahr eine statische Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Insgesamt sind Kosten von 8 000 Euro zu erwarten. Ein Beschluss zum Ankauf eines neuen, statisch geprüften Ständers wurde noch nicht gefasst. Zunächst soll über einen möglichen neuen Standort beraten werden.

WellenerForst Die meiste Zeit der Sitzung beanspruchte der Sachvortrag des Forstamtleiters Helmut Lieser aus Saarburg, der über den aktuellen Zustand des Wellener Forstes und seine zukünftige Nutzung berichtete. Dabei stellte Lieser dem Forst ein sehr gutes Zeugnis aus. Man sei für den Klimawandel gut gerüstet und die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft sei gesichert. Probleme gebe es lediglich durch Wildschäden und den Pilzbefall von Eschentrieben durch das sogenannte Falsche Weiße Stängelbecherchen.

Kinderbetreuung Zum Abschluss der Sitzung beschloss der Rat, dass "einschlägig strafrechtlich vorbelastete Personen" von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fernzuhalten sind. Man übernimmt dabei die Rahmenvereinbarung des Landes. Träger der Jugendhilfe sowie der Ortsbürgermeister sollen dies garantieren.

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