Margaret Atwood erhält den Friedenspreis des Buchhandels

Frankfurt · Frankfurt (dpa) Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood (Foto: dpa) erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die 77-Jährige beweise in ihrem Werk "immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen", begründete der Börsenverein des Buchhandels die renommierte Auszeichnung.

Margaret Atwood erhält den Friedenspreis des Buchhandels
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

Atwood, deren Bücher in mehr als 30 Sprachen erschienen sind, gilt als erfolgreichste Autorin Kanadas. Sie hat Romane, Kurzgeschichten, Essays, Theaterstücke, Drehbücher und Kinderbücher geschrieben. Darin setzt sich Atwood, die sich auch als Umweltaktivistin und Vogelschützerin einen Namen gemacht hat, auch mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander.
"Humanität, Gerechtigkeitsstreben und Toleranz prägen die Haltung Margaret Atwoods, die mit wachem Bewusstsein und tiefer Menschenkenntnis auf die Welt blickt und ihre Analysen und Sorgen für uns so sprachgewaltig wie literarisch eindringlich formuliert", würdigte der Dachverband der deutschen Buchbranche die vielfach ausgezeichnete Autorin weiter. Einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde Atwood 1985 mit ihrem utopischen Roman "Der Report der Magd". Darin beschreibt sie eine totalitäre Gesellschaft, in der Frauen als Gebärmaschinen benutzt und unterdrückt werden. Gemeinsam mit Salman Rushdie führt Atwood seit Mai diesen Jahres eine Kampagne des Schriftstellerverbands PEN International an, die verfolgten und von Zensur bedrohten Autoren größere Aufmerksamkeit geben will.
Der mit 25 000 Euro dotierte Friedenspreis geht laut Statut an Persönlichkeiten, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen" haben. Die Auszeichnung wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 15. Oktober in der Paulskirche verliehen.
Mit der Auszeichnung werden seit 1950 Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland geehrt. Darunter waren Autoren wie Hermann Hesse, Astrid Lindgren, Siegfried Lenz oder Mario Vargas Llosa.

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