Zugunglück in Luxemburg: Automatisches Bremssystem versagte - Lokführer übersah Haltesignal

Bettembourg · Einen Monat nach dem Bahnunglück im Süden Luxemburgs, bei dem ein Mensch starb, liegt ein vorläufiger Untersuchungsbericht vor. Demnach habe menschliches und technisches Versagen zum Unglück geführt.

 Zugunglück Luxemburg

Zugunglück Luxemburg

Foto: Police Grand-Ducale

Nach Angaben eines Experten, der den Unfallverlauf untersucht hat, habe der beim Unglück verstorbene Lokführer eines in Richtung Frankreich rollenden Passagierzugs ein Haltesignal missachtet, das ihm vor einem eigentlichen Stoppsignal zur Reduzierung der Geschwindigkeit aufforderte. Grund war, dass sein Passagierzug einen aus Frankreich entgegenkommenden Güterzug vorbeifahren lassen sollte.

Laut Bericht fuhr der Personenzug aber mit unvermindertem Tempo weiter Richtung Süden - warum der Lokführer nicht auf das Signal reagierte, sei noch unklar. Außerdem habe nach Angaben des Untersuchungsberichts ein technisches Warnsystem versagt, dass in solchen Fällen den Lokführer alarmiert hätte.

Erst auf Höhe des eigentlichen Stoppsignals habe der Lokführer bei einer Geschwindigkeit von 133 Kilometern pro Stunde eine Notbremsung eingeleitet, doch da war es zu spät: Mit immer noch 85 km/h prallte sein Zug kurz darauf gegen den entgegenkommenden Güterzug. Beim Unfall wurde der Lokführer getötet, zwei weitere Menschen verletzt. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.

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