De Fësch muss schwammen

Wenn man bedenkt, dass Luxemburg mit seinen Gewässern nicht gerade zu den großen Fischnationen zählt, so ist die Leidenschaft für Fisch (Fësch) ungebrochen, wie auch die zahlreichen Angler an Sauer und Our zeigen. Aber auch auf den Speiseplänen der Restaurants finden sich nicht nur Trendgerichte wie Loup de Mer, sondern auch traditionelle Klassiker wie gebratener Moselfisch oder eingelegte Heringe (agemacht Hierken).


Umso erstaunlicher ist es, dass sich zahlreiche Redewendungen rund um den Fësch herausgebildet haben. Etwa:
`T muss een e klengeFësch an d'Waasser werfen, fir en décken ze fënken.
Man muss nur wenig dransetzen, um Großes zu erreichen.
DeFësch muss schwammen.
Der Fisch muss schwimmen - beim Essen muss viel Wein getrunken werden.
`T huet keen décke Fësch gefaang.
Sie hat ungünstig geheiratet.
FaulFësch
Faule Ausreden
Klassisch für die Luxemburger Variante der eingelegten Heringe ist folgende Zubereitung: acht gesalzene Heringe, vier Zwiebeln, vier Nelken, zwei Lorbeerblätter, zwei Wacholderbeeren, sechs Pfefferkörner, ein Apfel, ein Liter Sahne, eine Portion Essig.
Die Heringe 24 Stunden wässern, dabei alle sechs Stunden das Wasser erneuern. Dann die Haut abziehen und die Fische säubern. Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Heringe, Zwiebeln und die Gewürze schichtweise in eine Schale legen. Mit Essig und Sahne auffüllen. Über die Heringe gießen und mindestens drei Tage marinieren lassen. Dazu passen sogenannte Quellgromperen, also Pellkartoffeln.
Guten Appetit! Gudden Appetit!
Sabine Schwadorf
Mehr aus dem Lëtzebuergeschen gibt es im Buch "Luxemburger Allerlei -
Wissenswertes für Anfänger und Fortgeschrittene" von Sabine Schwadorf.

Der Titel: Sabine Schwadorf: "Luxemburger Allerlei", Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro.
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