Luxemburg Mobilitätspremiere in Luxemburg

Luxemburg · Die Eisenbahngesellschaft CFL bietet demnächst Car-Sharing an. 84 Autos warten ab Dezember auf ihre Fahrer:

 Noch unter einem Vorhang versteckt: die Car-Sharing-Modelle BMW i3 (vorn), Seat Leon (Mitte) und BMW 118i. Foto: Jean-Claude Ernst (Editpress)

Noch unter einem Vorhang versteckt: die Car-Sharing-Modelle BMW i3 (vorn), Seat Leon (Mitte) und BMW 118i. Foto: Jean-Claude Ernst (Editpress)

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Luxemburg Es ist eine Premiere im Großherzogtum: Die staatliche luxemburgische Eisenbahngesellschaft CFL hat diese Woche ein neues Car-Sharing-System für das gesamte Land vorgestellt. Seit rund zwei Jahren bietet zwar die Stadt Luxemburg ein Projekt unter dem Namen Carlo'h an - es ist aber nur für die Hauptstadt gedacht. CFL Flex, wie die neue Initiative heißt, geht darüber hinaus. Über die gesamte Fläche des Großherzogtums sind Stationen verteilt.
Laut CFL-Generaldirektor Marc Wengler und Minister François Bausch soll das flächendeckende Car-Sharing die Mobilitätskette der CFL vervollständigen. Die Zielgruppen sind nicht nur Jugendliche, sondern auch Familien und Grenzgänger, die vorübergehend ein Auto benötigen. "Die meisten Haushalte verfügen über zwei oder mehrere Autos, und mit unserem System ist das zweite Auto nicht mehr unbedingt notwendig", heißt es. In einer ersten Phase, pünktlich zum Nikolaustag am 6. Dezember, können Kunden Autos an ausgewählten Orten entgegennehmen, müssen es aber auch wieder dorthin zurückbringen. Erst in einer zweiten Phase werden die Autos dann "one way" angeboten: Man nimmt den Wagen beispielsweise in Mersch an und stellt ihn in Bartringen/Strassen wieder ab.
Zurzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten, und demnächst können sich Kunden für ein Abo melden. Ab dem 9. November laufen dann erste Tests, und ab dem 6. Dezember kann die Öffentlichkeit vom Car- Sharing profitieren. An 20 Stationen quer durch Luxemburg werden die Autos dann zu finden sein. Die Stationen befinden sich neben den Bahnhöfen, so dass die "Multimodalitätskette" perfekt funktionieren kann. Die Einrichtung, um Elektroautos aufzuladen, ist noch nicht an allen Stationen vorhanden. Daran wird aber gearbeitet.
Und hier eine kleine Betriebsanleitung: Potenzielle Kunden müssen sich in einer ersten Phase einschreiben. Offizielle Dokumente wie Führerschein und Personalausweis sind erforderlich. Zudem muss der Kunde einmal in der CFL-Mobility-Zentrale im hauptstädtischen Bahnhof vorstellig werden. Dann kann er einen Wagen über die CFL-App, die Internetseite der CFL oder per Telefon reservieren.
Ab dem Zeitpunkt ist alles ganz einfach. Mit der M-Karte wird der Wagen entriegelt, im Inneren liegt der Zündschlüssel. Bevor man losfährt, soll man überprüfen, ob sich keine Kratzer oder Spuren am Wagen befinden. Bei der Reservierung gibt der Kunde an, wie lange er den Wagen reservieren will. Kommt ein unerwartetes Ereignis dazwischen, kann sich der Nutzer an das Callcenter wenden, um eine Lösung zu finden. Wenn man den Wagen nicht mehr benötigt, muss man ihn in einer ersten Phase zurück zum Ursprungsort fahren. Später kann man mit dem Auto dann aber auch "one way" fahren.

Der Autor ist Redakteur beim Luxemburger Tageblatt. Vorerst stehen den Kunden drei verschiedene Wagen zur Verfügung: 11 BMW i3, 39 Seat Leon und 34 BMW 118i. Die Preise sind unabhängig davon, welches Auto der Kunde wählt. In nächster Zukunft will sich die CFL ganz für E-Autos einsetzen. Dies sei aber laut den Verantwortlichen momentan noch Zukunftsmusik. Drei verschiedene Tarife werden angeboten. {bull} Flex Basic: 0 Euro Monatskosten; hinzu kommt ein Stundenmietpreis von 12 Euro und 0,45 Euro pro gefahrenen Kilometer {bull} Flex Gold: 20 Euro Monatskosten, ein Stundenmietpreis von 10 Euro und 0,35 Euro pro gefahrenen Kilometer {bull} Flex VIP: gilt nur für Kunden, die ein CFL-Jahresabo für Bus und Bahn haben. Hier zahlt der Kunde 10 Euro pro Monat sowie ebenfalls 10 Euro pro Stunde und 0,35 Euro für jeden Kilometer. Die CFL bietet zudem fertige Packages an: {bull} Quick Tour: Eine Stunde und 20 Kilometer sind inbegriffen; ist man Flex-Gold- oder Flex-VIPKunde, kostet alles 11,90 Euro, für Flex-Basic-Kunden fallen 13,90 Euro an {bull} Night Tour: Zwischen 19.00 und 7.00 Uhr kann man den Wagen mieten; für Flex-Goldoder Flex-VIP-Kunden kostet dieses Package 24,90 Euro und für Flex-Basic-Kunden 29,90 Euro. Die beiden folgenden Packages werden jedoch nicht für Flex-Basic-Kunden angeboten {bull} Shopping Tour: Drei Stunden Fahrzeit und 40 Kilometer Reichweite kosten 19,90 Euro {bull} Family Tour: Eine Spritztour von 6 Stunden und 60 Kilometern Reichweite ist für 19,90 Euro erhältlich.

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