Dorferneuerung: Eifelort Dasburg krempelt die Ärmel hoch

Dasburg · Der Grenzort ist seit 2015 Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Die Abschlussveranstaltung der Dorfmoderation zeigte, was in naher Zukunft angepackt werden kann – und muss.

Nun kann es also losgehen: 28 Bürger der Grenzgemeinde haben zwischen Februar des vergangenen und dem Mai dieses Jahres die Köpfe in vier verschiedenen Arbeitsgruppen zusammengesteckt und die Ergebnisse der vielen Sitzungen bei der Abschlussveranstaltung der Dorfmoderation präsentiert.

Dabei herausgekommen ist eine lange Liste unterschiedlichster Projekte, denn ein Dorferneuerungsprogramm dient nicht allein dazu, einige Häuser aufzuhübschen - es soll vor allem die Infrastruktur erhalten, die Ortskerne beleben und auch das soziale Miteinander im Dorf fördern.

Mit letzterem beschäftigte sich die Arbeitsgruppe 3, und die sah keinen Anlass dazu, auf die Abschlussveranstaltung zu warten. Die AG hat ihre Vorhaben, wie die Wiedereinführung des Burgbrennens in seiner traditionellen Form, generationsübergreifende Treffen der Bürger oder die Organisation von Fahrgemeinschaften zu Messen bereits umgesetzt.

Auch einige Aufgaben der AG 4 sind schon erledigt: Die Schaukel auf der Burg wurde erneuert und neue Schilder, die den Weg zum Waldjugendheim (WJH) weisen, sind aufgestellt.

Das sei auch gut so, sagt Bürgermeisterin Beate Bormann: "Das Waldjugendheim wird recht gut gebucht. Überdies kümmert sich der neue Leiter des WJH sehr intensiv um die Verbesserung des Umfeldes - das war doch sehr heruntergekommen."

Apropos Waldjugendheim: Eines der Projekte der Arbeitsgruppen sieht vor, endlich einen sicheren Fußweg zwischen dem WJH und dem Ortskern herzurichten. "Zurzeit laufen die Gruppen an der B 410 entlang", sagt die Bürgermeisterin. "Deshalb wird im Zuge der Sanierung der Straße dort ein 1,25 Meter breiter Bürgersteig angelegt." Der Ausbau lasse allerdings noch etwas auf sich warten: "Die Arbeiten sind erst für 2019/20 geplant", sagt Beate Bormann.

Aus allen Vorschlägen der Arbeitsgruppen, die sich unter anderem mit Bauprojekten, Grüngestaltung und Tourismus beschäftigen, hat der Gemeinderat eine Prioritätenliste erstellt. Ganz oben steht der Punkt, der nicht nur den Dasburgern auf den Nägeln brennt: Der zunehmende Leerstand im Ortskern.

"Damit werden wir uns dringend beschäftigen müssen", sagt Beate Bormann. "Laut dem Leerstandkataster des Architektenbüros Sieveke, das unsere Dorfmoderation begleitet, sind zurzeit dreizehn Häuser nicht bewohnt."

Noch mehr Sorgen machen der Bürgermeisterin die Leerstände, die in Zukunft entstehen könnten. "Wie alle anderen Dörfer leidet auch Dasburg unter dem demografischen Wandel."

Die Häuser im Ortskern sollten vermehrt jungen Familien schmackhaft gemacht werden, sagt Beate Bormann, weiß aber, dass das schwierig wird: "Junge Leute wollen lieber ein Haus nach ihren Vorstellungen bauen."

Auf der neuen Website der Gemeinde (ein weiteres Projekt) soll deshalb darauf hingewiesen werden, dass für die Sanierung der Häuser im Dasburger Ortskern Fördergeld aus der Dorferneuerung fließt. "Wir sind jedenfalls guter Dinge und wünschen uns, dass viele Bürger an der Umsetzung der Vorhaben teilhaben und auch selbst die Möglichkeit wahrnehmen, mithilfe der finanziellen Unterstützung zu investieren", sagt Bormann.

Was in Dasburg noch alles zu tun bleibt

Für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses und die Reparaturen an der beschädigten Brüstungsmauer der Burgbrücke (der TV berichtete) wurde Förderung beantragt und bewilligt.
Weiterhin sollen Baugrundstücke in der Ortslage erschlossen werden und eine Grundstücks- und Baulückenbörse entstehen. Die Plätze an der Kirche, der Kapelle und am Kriegerdenkmal sollen neu gestaltet werden. Hinweistafeln auf touristische Nahziele auch in Luxemburg, zum Standesamt und zum DGH sind geplant. Die Tippelsbach könnte renaturiert und ein Rundwanderweg angelegt werden. Die neue Homepage der Gemeinde ist bereits in der Planung. Alle Projekte sollen von den Bürgern betreut werden.Kommentar

Die können das

Von Fritz-Peter Linden

Hier der Leerstand in den Häusern, dort die Enge an der ausbaubedürftigen Bundesstraße: Die Dasburger sind nicht um ihre - wenn auch geografisch herrliche - Lage zu beneiden. Aber sie werden sich nicht kleinkriegen lassen: Im Dorfwettbewerb holten sie vor drei Jahren auf Landesebene den zweiten Platz. Ein Grund dafür: das Engagement der Bürger. Das haben sie schon oft bewiesen - wie bei der Wiederbelebung der Burg und des Forsthauses als Feriendomizil und Heiratsort. Die Dasburger halten durch. Und knien sich rein. Deshalb wünscht man ihnen guten Mut. Und gute Gelenke.

f.linden@volksfreund.de

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