Stabile Besucherzahlen beim Prümer Sommer

Prüm · Der Prümer Sommer ist vorüber – und hat auch im Jahr nach dem Jubiläum sehr stabile Besucherzahlen eingefahren. Die Mischung funktioniert verlässlich, nur vom Rand wehen ein paar Missklänge herüber.

Passt: "Exakt heute vor 57 Jahren, am 17. August 1960, hatten die Beatles im Nachtclub Indra ihren ersten Auftritt in Hamburg", sagt Manfred Schuler, Organisator des Prümer Sommers. "Stand bei euch im Volksfreund." Genau, und auf der Prümer Bühne stehen an diesem Abend ReCartney - mit sehr kompetent gespielten Beatles-Nummern aus den 1960ern und den späteren Solojahren der Fab Four.

Finale beim 26. Prümer Sommer - und es plästert immer wieder heftig. Trotzdem sind geschätzt 2000 Besucher da, beim achten und letzten Konzert für diese Saison.Macht insgesamt rund 24000. "Damit sind wir im Mittel der letzten Jahre", sagt Schuler. Den Rekord aus dem Jubiläumssommer 2016 mit 30000 Besuchern - und allein beim Brings-Konzert 7000 Menschen - muss man als Ausnahme betrachten. Zudem verbuchten die Prümer Sommermacher auch diesmal einige sehr starke Abende - wie mit den Roxxbusters, die vor zwei Wochen satte 4000 Leute auf den Platz lockten und rockten. Keyboarder Tobias Schmitz, der parallel mit "von Brücken", seiner gemeinsamen Band mit Nicholas Müller, bundesweit Furore macht, ist heute als Besucher da: Das müsse sein, schließlich wohne er in Prüm. "Ich geh hier schon seit meiner Schulzeit hin", sagt der 33-jährige Musiker. "Und ich finde es eine schöne Tradition, dass die Leute immer wieder kommen - und zwar Jung und Alt."

Das musikalische Programm stimme einfach. Da müsse einem nicht alles gefallen, sagt er. Aber so sei eben auch für jeden Geschmack etwas dabei.Das finden auch Sophia Eimermacher (21 Jahre) aus Lissendorf und Tobias Mühlhoff aus Kalenborn: Mit dem Prümer Sommer sei es letztlich wie in Köln, sagt Tobias: "Da fragt ja auch keiner: Warum gehst du zum FC?" "Und man trifft hier immer wieder Leute, die man kennt", sagt Sophia.Auch für Ingrid Bull aus Bleialf ist der Prümer Sommer fröhliche Pflicht: "Weil das eine tolle Abwechslung ist mitten in der Woche. Und immer gute Bands spielen." Und heute spiele eine besonders gute Band. Da habe der Sponsor des Abends, die Arla-Molkerei, eine Top-Wahl getroffen. Ingrid Bull arbeitet übrigens … genau, bei einem milchverarbeitenden Betrieb in der Nähe von Pronsfeld.Apropos Sponsoren, zu denen auch der TV gehörte, beim Abend mit den Eifeler Bands Elastiq und Acapulco Firebirds: ein gutes Stichwort für die Stadtbürgermeisterin. Denen, sagt Mathilde Weinandy, sei wieder sehr zu danken. Denn ohne sie sei das Programm nicht zu stemmen.

Allerdings bezieht sie in den Dank die ganze Mannschaft ein, von Manfred Schuler und den weiteren Mitarbeitern der Verbandsgemeinde über den städtischen Bauhof bis zum Wirteteam um Werner Arens und Markus Pint und "den vielen anderen Helfern". Nicht zuletzt: die Nachbarn. Da sei sie sehr froh, "dass die die Füße ruhig halten". Denn, und da sind wir bei den Misstönen: Die Anwohner am Festplatz müssen ja nicht allein mit dem Geräuschpegel klarkommen. Sondern gerade in diesem Jahr mit den rundherum ab- und oft aus dem Ruder laufenden Kollateral-Feten: Meist, es ist leider so, junge Leute, die mit selbstbeschafftem Alkohol - auf dem Festplatz gelten strenge Regeln - ihr eigenes, sehr viel Müll hinterlassendes Ding machen.An diesem letzten Abend ist deshalb vor einigen Hauseingängen eine Absperrung aufgebaut. Und man steuere mit mehr Polizeipräsenz dagegen an, sagt Manfred Schuler. "Das ist, zugegeben, nicht ganz gelungen", sagt er. Deshalb werde man das im kommenden Jahr verstärken. "Aber wir sind dankbar, dass die Anwohner noch so tolerant sind."Und was sagen die Wirte? Naja - der Regen habe doch ein paar mal ins Kontor geschlagen, gesteht Werner Arens. "Aber wir sind zufrieden." Maulen?

Gibt's nicht. Wir wollen ja auch weitermachen." Das will auch Markus Pint - vielleicht ja noch so lange wie Hiltrud Hack. Er verweist auf die Mitarbeiterin, die gerade im Hintergrund, wie immer freundlich und gutgelaunt, Getränke ausgibt: "Die ist schon seit 25 Jahren dabei." Der Prümer Sommer: "Eine gute Sache", sagt Ingrid Bull. "Das muss auf jeden Fall weitergehen." Yeah, yeah, yeah, würde Paul McCartney sagen.

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