Ständchen zum Goldenen

Prüm · Vor fünf Jahren verabschiedete sich Robert Lürtzener als Pastor der Prümer Katholiken. Am Sonntag, 5. März, feiert er in der Basilika sein Goldenes Priesterjubiläum.

 Der Jubilar Robert Lürtzener vor der Basilika. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Der Jubilar Robert Lürtzener vor der Basilika. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Prüm Manche widmen sich ihrem Garten, andere Ruheständler beginnen nach dem Ende ihrer aktiven Arbeitszeit zu reisen oder legen einfach mal die Füße hoch. Doch was macht eigentlich Robert Lürtzener? Mehr als 40 Jahre war er Pastor der St.-Salvator-Basilika in Prüm, bis er sich im März 2012 in den Ruhestand verabschiedete. Fünf Jahre später feiert er jetzt am Sonntag, 5. März, sein goldenes Prieserjubiläum (siehe Extra).
"Dass mir langweilig wird, kann ich nicht gerade sagen", sagt Lürtzener und lacht. Schon kurz vor seinem Abschied vor fünf Jahren habe er seinem Arzfelder Kollegen Peter Maus versprochen, ab und an mal in der Pfarreiengemeinschaft Arzfeld auszuhelfen. "Das habe ich dann auch eingehalten. Mittlerweile bin ich dort sehr regelmäßig im Einsatz - in der Regel halte ich in der Woche zwei Gottesdienste", sagt der 75-Jährige. Das sei zwar sehr zeitaufwendig, er sei aber noch immer fit, habe viel Spaß dabei und solange er gesund bleibe, werde er weiter helfen und mit anpacken, wo es nur gehe - so kennen die Prümer Schäfchen ihren langjährigen Pfarrer.
Schon als Lürtzener 1971 seine Stelle in der Abteistadt antrat, gab es für den damals 29-Jährigen gleich einiges zu tun. "Ich erinnere mich gut an das erste größere Projekt. Kurz nachdem ich nach Prüm kam, begann ich mit dem damaligen Organisten Josef Monter zu musizieren. Ich spielte Geige und bei einem unserer Treffen erzählte er mir, dass zwar eine neue Orgel für die Basilika in Auftrag gegeben wurde, diese aber eigentlich für den Kirchenraum und die Ansprüche viel zu klein war", berichtet Lürtzener. Er habe sich damals zügig beim beauftragten Orgelbauer Klais in Bonn erkundigt und erfahren, dass binnen sechs Wochen eine Entscheidung getroffen werden müsse - sofern man doch eine größere Orgel haben wollte.
"Nicht gerade viel Zeit, aber ich trug das Anliegen dem Pfarrgemeinderat vor, der uns schließlich unterstützen wollte." Etliche Telefonate und Umplanungen später, sei das Ziel dann tatsächlich erreicht worden. Das Resultat ist die heute so geschätzte Klais-Orgel, die seit 1973 Fachleute und Kirchgänger begeistert. "Geklappt hat das übrigens nicht, weil ich es in die Hand nahm, sondern weil alle gut zusammengearbeitet haben", betont Lürtzener. Anderthalb Jahre nachdem er als neuer Pfarrer nach Prüm kam, konnte die neue Orgel eingeweiht werden.
Nicht verwunderlich, dass gerade mit Blick auf diese Anfangstage, Lürtzener sehr erfreut darüber ist, dass zu seinem Goldenen Priesterjubiläum die Orgel wieder zu einem Konzert erklingen wird - nach einem Festgottesdienst um 15 Uhr und einem Empfang spielt Regionalcantor Christoph Schömig um 17.30 Uhr auf und eröffnet damit den diesjährigen Zyklus der Basilikakonzerte.
Übrigens eine kleine Kuriosität am Rande: Als Priester in Prüm kommt man meist trockenen Fußes durch den Tag. "Über 40 Jahre musste ich mir keinen eigenen Regenschirm kaufen. Es bleiben immer welche liegen, die niemals abgeholt werden." Allerdings ist derzeit nach dem überraschenden Abschied von Lürtzeners Nachfolger Christoph Müller vor eineinhalb Jahren die vakante Pfarrersstelle noch nicht wieder besetzt. Ändert sich daran bald etwas? "Es gibt leider gerade nichts Neues in der Angelegenheit", sagt André Uzulis, Sprecher des Bistums Trier.

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