Ab auf die Rückbank, Blick zurück

Trier · 90 Prozent aller Kinder sind falsch angeschnallt - das behauptet Danny Reeves, der in Trier eine Gruppe des bundesweiten Vereins "Kinder sicher unterwegs" aufbaut. Er setzt sich dafür ein, dass ein Trend aus Skandinavien die Region erfasst.

 Danny Reeves will mit seinem neuen Verein möglichst vielen Trierer Eltern erklären, wie man einen Kindersitz richtig ins Auto einbaut – und wartet mit interessanten Thesen auf. TV-Foto: Patricia Prechtel

Danny Reeves will mit seinem neuen Verein möglichst vielen Trierer Eltern erklären, wie man einen Kindersitz richtig ins Auto einbaut – und wartet mit interessanten Thesen auf. TV-Foto: Patricia Prechtel

Foto: (h_st )

Trier Die kürzlich veröffentlichte Unfallstatistik 2016 spricht dafür, dass auf den Verein "Kinder sicher Unterwegs" in Trier Arbeit zukommt: 41 Kinder waren vergangenes Jahr in der Stadt als Unfallopfer in Verkehrsunfälle verwickelt, in den meisten Fällen wurden sie als Mitfahrer im Auto verletzt (der TV berichtete). Danny Reeves, 37 Jahre alt, Vater eines zweijährigen Sohnes und vielen Trierern als Sänger und Bassist der Band Resomus bekannt, baut derzeit ein Trierer eine Gruppe des bundesweiten Vereins auf. "Viele Verletzungen könnten ve rhindert werden, wenn sich die Eltern mit dem Thema mehr auseinandergesetzt hätten", sagt Reeves. Die kritischsten Fehler seien ein unsicherer Sitz und falsches Anschnallen. 90 Prozent aller Kinder säßen nicht sicher im Auto. "Meist wird der Sitz nach Farbe und Preis ausgesucht." Dabei gebe es viel wichtigere Kriterien: Dass Kinder bis zum Alter von vier Jahren mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen sollten, zum Beispiel, sagt Reeves. "Dann wird die Energie bei einem Aufprall gleichmäßig verteilt. Fährt das Kind dagegen vorwärts, lastet die gesamte Energie auf der kleinen Halswirbelsäule." Der Trend, Kinder entgegen der Fahrtrichtung ins Auto zu setzen, kommt aus Skandinavien. "Seit Beginn der 1990er Jahre fahren Kleinkinder dort rückwärts", erklärt Reeves. Bei Unfällen gebe es kaum verletzte Kinder.
Ein weiterer häufiger Fehler laut Reeves: Kinder werden zu locker angeschnallt. Ein zu loser Gurt biete bei einem Aufprall keinen Schutz. "Optimal ist es, wenn zwischen den Gurt und den Körper des Kindes eine Hand passt."
Auf den Verein "Kinder sicher unterwegs" wurde Danny Reeves durch das soziale Netzwerk Facebook aufmerksam. Seit einigen Wochen engagiert er sich nun ehrenamtlich dort und ist in der Region Trier als Referent tätig. "Ziel ist es, interessierte Eltern zu beraten und einen Austausch zu ermöglichen", sagt er und hofft auf viele Vereinsmitglieder. Aufklärungsarbeit auf Messen und bei Vorträgen in Trier und Umgebung sei geplant. Verkauft werden soll nichts, betont Reeves: Der Verein sei herstellerunabhängig und nur darauf aus, Informationsarbeit zu leisten.
KONTAKT UND INFORMATION:


Extra

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort