Blues, Rap und Rock gegen rechte Populisten - 1000 Menschen feiern an der Trierer Tufa mit (Video)

Trier · Der Verein WE Connect hat zum zweiten Mal das Festival "Rock gegen Rechts" organisiert - 27 Bands heizten weit über 1000 Menschen an der Trierer Tufa mit Musik der verschiedensten Genres ein.

 Chity Somapala mit Fred Barreto an der Gitarre singt klassische Pop-und Rocktitel auf der Außenbühne der Trierer Tufa.

Chity Somapala mit Fred Barreto an der Gitarre singt klassische Pop-und Rocktitel auf der Außenbühne der Trierer Tufa.

Foto: Michael Thielen

Bei strahlendem Sonnenschein sitzen und liegen Jugendliche in Gruppen auf dem Gelände der Tufa. Viele haben es sich einfach auf Decken mit einem kühlen Getränk in der Hand gemütlich gemacht. Es herrscht eine friedliche, kommunikative Stimmung - Musik bringt Menschen zusammen. Es wird viel gelacht. An der Außenbühne lauschen Trauben von Menschen den Darbietungen der unterschiedlichen regionalen und überregionalen Künstler. Da gibt es Poplieder mit Gitarrenbegleitung, Jam Sessions oder Musikstücke auf der Oud, einer Art Laute aus dem arabischen Raum.

Im großen Saal der Tufa geht es bis weit nach Mitternacht musikalisch eher zupackend zu. Hier wird Black Metal Rock, Speedrock oder Blues-Rock geboten. Lokalen Bands, die es in der hiesigen Musikszene etwas schwerer haben, soll hier eine Plattform geboten werden. Das gilt auch für die Bands, die auf der kleinen Bühne auftreten. Hier kommen die Anhänger der Punkmusik, insbesondere der deutschen, voll auf ihre Kosten. Den Musikern der verschiedenen Musikrichtungen ist es aber auch ein gemeinsames Anliegen, in ihren Kommentaren und Moderationen zu ihren Songs deutlich Stellung zu nehmen zum aktuellen Erstarken der rechten Bewegungen im Deutschland, Europa und vor allem den USA.

Oliver Lonien (45) sagt dazu: "Wir vom Verein WE Connect wollen zusammen mit vielen gleichgesinnten Musikern ein Zeichen setzen gegen rechte Populisten wie z.B. Trump und andere. Die braucht wirklich niemand. Wir wollen auch davor warnen, dass man solchen Leuten auf den Leim geht." Der Protest gegen Populisten soll aber auch Spaß vermitteln. Und das gelingt den über 27 mitwirkenden Gruppen, wie die begeisterten Reaktionen des zahlreich erschienenen Publikums immer wieder zeigen.

Die Jamaikanerin Minerva Minetti (30), in Trier wohnend, meint: "Viele Menschen aus verschiedenen Ländern kommen hier friedlich zusammen und können sich an internationaler Musik gemeinsam erfreuen. Das finde ich sehr gut. Außerdem ist so eine Veranstaltung ein gute Sache, um Leuten zu helfen."

Die Spenden nämlich, die während der "Rock gegen Rechts"-Veranstaltung gesammelt werden, hebt Lonien von WE Connect hervor, sollen wieder wie im letzten Jahr auch für verschiedene Projekte in Jamaika verwendet werden, z.B. um dort die Arbeit mit Kindern zu unterstützen.

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