Europas führende Rechtsexperten zu Gast in Trier

Trier · Zwei Tage lang diskutieren die Juristen über die Zukunft der Europäischen Union. Heute abend werden Kunstwerke versteigert.

 Koen Lenaerts, Präsident des Europäischen Gerichtshofes. Foto: privat

Koen Lenaerts, Präsident des Europäischen Gerichtshofes. Foto: privat

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Trier (red) Was sind die rechtlichen Grundlagen, auf denen die Zusammenarbeit der 28 Mitgliedstaaten in der EU beruhen? Europäische Verträge, Verordnungen und Richtlinien des EU-Rechts unterliegen Veränderungen und Anpassungen. Wie ist es möglich, einen Überblick zu erhalten und Juristen aus ganz Europa in der Anwendung des EU Rechts zu schulen?
Dass dies geht, zeigt die Europäische Rechtsakademie seit 25 Jahren. Seit Langem hat sich die Fortbildungseinrichtung in Trier zu einer europaweit anerkannten und geschätzten Einrichtung entwickelt, die nicht nur Neuerungen im EU-Recht vermittelt, sondern auch ein Forum für europäische Diskussionen bietet.
Ab dem heutigen Donnerstag, 19. Oktober, beraten in der Era in Trier mehr als 350 Teilnehmer an zwei Tagen über die Durchsetzungsfähigkeit des EU-Rechts und die Zukunft der EU. Innerhalb weniger Wochen waren die Plätze für den Jubiläumskongress an der Mosel ausgebucht.
Neben dem Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs, Koen Lenaerts, weltweit anerkannten Rechtsprofessoren, wie Joseph H.H. Weiler (Uni New York), Paul P. Craig (Uni Oxford) oder Inger Österdahl (Uni Uppsala), werden Vertreter der Höchst- und Verfassungsgerichte, wie Lord Chief Justice Lord Thomas oder Vizepräsident des französischen Staatsrats Jean-Marc Sauvé, Regierungsvertreter wie Bundesfamilienministerin Katharina Barley und Landesjustizminister Herbert Mertin, und Mitarbeiter der europäischen Institutionen in Debatten und Arbeitsgruppen beraten.
Besonders spannend versprechen die Diskussionen über die Abgrenzung von Zuständigkeiten zwischen Europäischen und nationalen obersten Gerichten zu werden, da sowohl 20 Richter des Europäischen Gerichtshofs und Europäischen Gerichts sowie mehr als ein Dutzend Richter der nationalen obersten Gerichte aus zwölf Mitgliedstaaten vertreten sein werden.
Die Rechtsexperten befassen sich mit dem europäischen Binnenmarkt und den Folgen der Wirtschaftskrise in einigen Mitgliedstaaten sowie der damit zusammenhängenden Durchsetzungsfähigkeit von EU-Vorgaben. In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt werden die Euro-Regeln und die Reformnotwenigkeit beraten. Am Abend des ersten Kongresstages wird es eine Versteigerung von Kunstwerken zugunsten des ERA-Förderprogramms für Stipendiaten geben, die als Berufsanfänger oder aus finanziellen Gründen Unterstützung zur Teilnahme an Weiterbildungskursen erhalten (der TV berichtete). Die Auktion beginnt um 20 Uhr und ist öffentlich.

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