Menschenkette für den Frieden: Pro-Europa-Demonstration in Trierer Innenstadt (Video)

Trier · Europa verkörpert Werte, die für viele Menschen heute selbstverständlich sind. Doch was, wenn Europa zerbricht? Um das zu verhindern, haben mehr als 400 Menschen mit der Initiative Pulse of Europe in Trier Flagge gezeigt.

"Besuchen sie Europa, solange es noch steht", tönt es am Sonntagnachmittag über den Trie8rer Hauptmarkt. Aus einem Meer aus lauter kleinen und großen Europaflaggen bildet sich schnell eine lange tanzende Menschenkette. Gemeinsam demonstrieren mehr als 400 Studenten, Senioren, Kinder und Erwachsene dafür, dass ein vereintes Europa wichtig und nicht selbstverständlich ist.

Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit, freie Meinungsäußerung, Toleranz und Respekt, das sind Grundsätze, die für die meisten Menschen nicht mehr zur Diskussion stehen. Wären diese Werte auch weiterhin so selbstverständlich, wenn es Europa nicht mehr gäbe? "Nein!" Ist die Antwort der Initiatoren von Pulse of Europe. Ohne Europa stehe sogar der Frieden auf dem Spiel.

"Die Populisten sind momentan auf dem Vormarsch und Europa steht in einem falschen Licht, deshalb ist es wichtig seine Werte wieder ins Bewusstsein zu rufen" erklärt Uli Wagner aus dem Trierer Organisationsteam von Pulse of Europe. Ziel der Initiative ist es, die Menschen zu versammeln und so eine Menschenkette durch Europa zu bilden, die die Länder miteinander verbindet.

"Ich finde es wichtig, dass wir wieder für etwas einstehen und nicht immer nur gegen irgendwas!", jubelt Studentin Franziska Pfisterer. Auch Bürgermeisterin Angelika Birk (Grüne) hält stolz eine Europaflagge in der Hand und verkündet: "Alle, die hier in Trier leben, sind Europäer. Egal, woher sie kommen!"

"Europa = 70 Jahre Frieden" oder "I love Europe" steht auf einigen Schildern über der Menschenmenge. "Wir müssen alle auch einmal herausstellen, wie viel Europa eigentlich leistet", erklärt Yannik. Ein weiterer Demonstrant erzählt mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm: "Das, was wir als Gemeinschaft nicht erreicht haben, muss der Grund dafür sein, warum wir zusammenhalten, und nicht dafür, warum wir uns voneinander entfernen."

Eine ältere Demonstrantin, die noch das Ende des Zweiten Weltkriegs miterlebt hat, ist da, um zu zeigen: "Wir müssen die Veränderungen angehen und dürfen uns nicht von der Angst leiten lassen."

Die Aktion Pulse of Europe wurde Anfang des Jahres von Sabine und Daniel Röder aus Frankfurt ins Leben gerufen. Seitdem haben sich etwa 60 Städte aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Portugal, Österreich, Island und Luxemburg angeschlossen.

Bis zu den Wahlen in Frankreich am 23. April heißt es laut einer Demonstrantin jetzt jeden Sonntag um 14 Uhr: "In die Puschen, Flagge zeigen für Europa!". Weitere Infos und Kontaktdaten im Internet unter http://pulseofeurope.eu
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