Polizei Trier zieht positives Ergebnis aus dem Blitzer-Marathon

Trier/München · In ganz Deutschland sind beim Blitzer-Marathon zahlreiche Temposünder erwischt worden. Die Polizei Trier zieht ein positives Fazit.


Trotz Ankündigung tausendfach geblitzt: Beim groß angelegten Blitzmarathon hat die Polizei in mehreren Bundesländern Zehntausende Raser ertappt. In Hessen waren es knapp 10 000, in Bayern nahezu 9000 und in Brandenburg gut 7000. Auch in Sachsen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland löste die Kamera tausendfach aus, wie die Innenministerien und Polizeidienststellen am Donnerstag mitteilten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erinnerte daran, dass zu schnelles Fahren „kein Kavaliersdelikt, sondern höchstgefährlich“ ist.

Die Trierer Polizei zieht ein positives Fazit: Lediglich 3,2 Prozent der gemessenen Fahrzeuge seien mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen worden. Insgesamt seien an den fünf Kontrollstellen des Polizeipräsidiums Trier während des europäischen Speed-Marathons am 19. April die Geschwindigkeit von insgesamt 2646 Autofahrern gemessen worden. In 85 sei dabei die Höchstgeschwindigkeit überschritten worden, meldet die Polizei. Die Temposünder müssen nun mit Verwarnungs- und Bußgelder, teilweise auch mit Fahrverboten rechnen. Besonders toll trieb es ein Autofahrer, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 183 Stundenkilometern bei erlaubten 100 Stundenkilometern gemessen worden sei. Er werde demnächst für drei Monate zu Fuß gehen und ein vierstelliges Bußgeld zahlen dürfen.

Besonders krass fiel ein 29-Jähriger im Saarland auf: Er fuhr mit Tempo 172 statt der erlaubten 80 in einer Autobahnbaustelle im Saarpfalz-Kreis, hatte obendrein keinen Führerschein und stand unter Drogeneinfluss, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Eine ebenfalls beträchtliche Geschwindigkeitsübertretung gab es in Leipzig: Dort wurden bei einem Autofahrer statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde 140 gemessen. Sachsens Innenminister Markus Ulbig betonte: Der Blitzmarathon sei „keine Eintagsfliege“.

Der Spitzenreiter in Bayern war ein 42-Jähriger: Er wurde am Mittwochabend auf einer Bundesstraße in Oberbayern mit Tempo 181 erwischt wurde. Erlaubt war dort nur Tempo 100.

Im Vergleich unter den Bundesländern lag die Quote der Raser vor allem in Sachsen und Hessen in diesem Jahr hoch: 5,3 Prozent bzw. knapp unter fünf Prozent der Kontrollierten fuhren dort schneller als erlaubt. In Thüringen waren es unter zwei Prozent und in Bayern entspricht die Zahl immerhin 3,8 Prozent. Außer Geschwindigkeitsverstößen ertappten die Beamten auch Fahrer, die keinen Gurt angelegt hatten, mit dem Handy telefonierten oder unter Drogeneinfluss standen.

Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke machte deutlich: „Mir ist es wichtig, dass wir mit diesem Thema in die Köpfe der Verkehrsteilnehmer dringen.“ Zu hohe Geschwindigkeit ist nach Angaben der Polizei Hauptunfallursache.

Seit 6.00 Uhr am Mittwochmorgen lief der sogenannte Blitzmarathon, der zum ersten Mal 2012 in Nordrhein-Westfalen stattfand. In einigen Bundesländern dauerten die verschärften Kontrollen 24 Stunden. In anderen wurden sie bereits am Abend beendet. Allerdings nahmen nicht alle Länder teil - darunter etwa NRW und Baden-Württemberg. Die Schwerpunktkontrollen sind nicht unumstritten.

Die Polizei informiert: Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit sei bei den tödlichen Verkehrsunfällen nach wie vor die Hauptunfallursache. Daher werden die Polizei weiterhin auch auf Geschwindigkeitskontrollen setzen, um ihren Beitrag zur Verringerung der Zahl von Todesopfern im Straßenverkehr zu leisten. "Wir möchten, dass Sie täglich unfallfrei zu Ihren Freunden und Familien zurückkommen!", heißt es in einer Polizeimeldung.

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