Gusterath fährt auf Sparflamme

Gusterath · Der Auto- und Busverkehr ist durch den Ausbau der Ortsdurchfahrt stark eingeschränkt. Wenn die Brunnenstraße fertig ist, blickt der Ortsbürgermeister optimistischer in die Zukunft.

 Die Brunnenstraße (links) wird ausgebaut und ist für den Durchgangsverkehr tabu. Aus Zeitgründen ist der Busverkehr eingeschränkt. Vier Haltestellen im Oberdorf werden vorübergehend nicht angefahren. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Die Brunnenstraße (links) wird ausgebaut und ist für den Durchgangsverkehr tabu. Aus Zeitgründen ist der Busverkehr eingeschränkt. Vier Haltestellen im Oberdorf werden vorübergehend nicht angefahren. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Gusterath Seit Monaten steht der große Ruwertalort Gusterath (knapp 2000 Einwohner) kopf: Die Brunnenstraße sieht aus wie ein großer unbefestigter Feldweg. Sie wird komplett saniert, ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. Derzeit verlegen die Verbandsgemeindewerke Ruwer Kanäle und Wasserleitungen.
Die Sperrung hat Auswirkungen auf den Auto- und Busverkehr im ganzen Ort. Kraftfahrer müssen einen Umweg talwärts in Richtung Pluwig nehmen mit einer Spitzkehre, in der es bereits einige kleinere Karambolagen gegeben hat.
Auch wer im Oberdorf wohnt und den Bus nutzt, muss mehr Zeit einplanen als üblich. Die Busse drehen derzeit nämlich keine Schleife im Ort, lassen vier Haltestellen aus. Nach Auskunft der Stadtwerke Trier können die Busse nur die beiden Haltestellen in der Trierer Straße und am Festplatz anfahren, da sie sonst die planmäßigen Abfahrtszeiten der Anschlussbusse aufgrund der zusätzlichen Umleitungsstrecke nicht einhalten können.
"Das ist besonders für die älteren Bewohner beschwerlich, vor allem, wenn sie bergauf gehen müssen", sagt Ortsbürgermeister Alfred Bläser. Einige Bewohner haben sich schon bei ihm beschwert. Leider gehe es nicht anders, meint Bläser, alle Beteiligten seien bemüht, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Das gelte für die VG-Werke ebenso wie für den Landesbetrieb Mobilität (LBM) und die Baufirma Lehnen ("Die bringt sogar Schotter auf, damit die Anwohner mit ihren Autos auf ihre Grundstücke kommen").
Auf TV-Anfrage teilt der LBM mit, dass der Ausbau der Brunnenstraße in vier bis fünf Wochen fertig sei. Insgesamt ist der Ausbau der Gusterather Ortsdurchfahrt in vier Bauabschnitte unterteilt (siehe Info). Ortsbürgermeister Bläser geht davon aus, dass sich mit Beginn des zweiten Bauabschnitts - das ist die Neugestaltung der Kreuzung Trierer Straße/Romikastraße - die Situation entschärfen wird. Dann werde ein Ampelverkehr mit halbseitiger Sperrung eingerichtet, und die Brunnenstraße könne wieder in Richtung Pluwig befahren werden.
Eine Aufwertung für den ganzen Ort verspricht sich der Ortsbürgermeister von der Umgestaltung der Kreuzung. Hier haben die Straßenplaner jetzt mehr Platz, denn die Gemeinde hat zusammen mit dem Kreis ein Haus erworben und abreißen lassen. Bläser: "Das entschärft die Situation enorm, vor allem für die Kinder, die künftig einen gefahrloseren Schulweg haben."
Zunächst gingen die Planer davon aus, dass der erste Bauabschnitt bis April dauert. Dass es jetzt wohl Juni wird, liegt nach Auskunft des LBM auch an dem zeitlichen Mehraufwand für die Hausanschlüsse. Oft habe man die Leitungen mangels Plänen suchen müssen, bekräftigt der Ortsbürgermeister. Ralf Jakobs von der Fachgruppe Bau des LBM: "Es ist eigentlich bei fast jedem Ausbau einer Ortsdurchfahrt ähnlich. Die Leitungsverlegungen dauern scheinbar ewig, man sieht kein Fortkommen. Sind diese aber abgeschlossen und der Straßenbau wird nachgezogen, geht es verhältnismäßig schnell weiter, und der Bürger sieht das Ergebnis."Extra: AUSBAU DER ORTSDURCHFAHRT GUSTERATH

 Ortsbürgermeister Alfred Bläser schaut auf den Bauplan. Wenn in einigen Wochen die Brunnenstraße fertig ist, folgen noch drei Bauabschnitte.

Ortsbürgermeister Alfred Bläser schaut auf den Bauplan. Wenn in einigen Wochen die Brunnenstraße fertig ist, folgen noch drei Bauabschnitte.

Foto: (h_tl )


Die Erneuerung der Kreisstraßen 61 und 57 soll etwa bis zum Frühjahr 2018 dauern. Die beiden Kreisstraßen werden auf 900 Metern Länge ausgebaut. Die Fahrbahnbreite beträgt 5,50 Meter, die der Gehwege 1,50 Meter. Die Bauabschnitte (BA) im Einzelnen: 1. BA: Brunnenstraße bis Kreuzung Romikastraße, 2. BA: Ausbau Kreuzung Brunnenstraße/Trierer Straße/Romikastraße, 3. BA: Trierer Straße bis zur Einmündung Hellmuth-Lemm-Straße, 4. BA: Romikastraße. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Der Anteil des Kreises von rund 600 000 Euro wird zu 72 Prozent vom Land gefördert. Die Gemeinde Gusterath ist mit knapp 500 000 Euro beteiligt, der Anteil der VG-Werke Ruwer beträgt etwa 1,3 Millionen Euro.

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