Juristin mit Faible für die Feuerwehr

Mertesdorf · Katharina Sassen-Hammes (35) bewirbt sich um den Bürgermeisterposten in der Verbandsgemeinde Ruwer.

 Katharina Sassen-Hammes ist seit ihrer Jugend Mitglied der Feuerwehr. TV-Foto: Albert Follmann

Katharina Sassen-Hammes ist seit ihrer Jugend Mitglied der Feuerwehr. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Mertesdorf Es gibt viel beschäftigte Manager, die klettern zum Ausgleich auf Berge oder schrauben an alten Autos. Katharina Sassen-Hammes, die die Bücher von Unternehmen prüft und als Steuerberaterin im Trierer Büro der Kanzlei Heinrichs & Partner tätig ist, hilft in ihrer Freizeit bei der Mertesdorfer Feuerwehr, Brände zu löschen und Unfallopfer zu bergen.
Schon als Jugendliche ist die 35-Jährige, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer werden möchte und bei der Wahl am 5. November antritt, der Feuerwehr beigetreten.
Sie war die erste Kreisausbilderin im Kreis Trier-Saarburg, brachte Truppführern rechtliche Grundlagen bei und vermittelte den richtigen Umgang mit Chemikalien. Eine Tätigkeit, die sie immerhin 13 Jahre (bis 2015) ausübte. Dass sich die Mertesdorferin das Feuerwehrgerätehaus in ihrem Heimatort aussucht, um sich mit dem TV-Reporter zu einem Gespräch zu treffen, liegt also nahe.
"Ich habe mich nicht aus einer Laune heraus beworben", sagt die Juristin. Ihr fester Wille, in die "Männerdomäne Bürgermeister" vorzudingen - es gab noch keine Frau auf dem Chefsessel der VG Ruwer - muss sie eigentlich nicht betonen.
Als Juristin mit betriebswirtschaftlichem Studium bringe sie das nötige Handwerkszeug für den Job mit, sagt Sassen-Hammes. Sie gehört der Grünen-Fraktion im Verbandsgemeinderat Ruwer an, ist aber parteilos. Eines ihrer wichtigsten Ziele für den Fall, dass sie am 5. November oder bei einer Stichwahl zwei Wochen später gewählt werden sollte, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den Finanzen. "Die entscheidende Frage ist, was können wir uns leisten und was müssen wir uns leisten."
Wichtig ist für die Kandidatin, die Bürger so zu motivieren, dass sie sich für das Ehrenamt und die Verbandsgemeinde einsetzen, sei es als Übungsleiter beim Sportverein, als First Responder oder beim Seniorentreff. Der Bürgerbus "Poar" habe gezeigt, dass sich bürgerschaftliches Engagement lohne. "Diesen Personen müssen wir als Verbandsgemeinde den Rücken stärken", sagt Sassen-Hammes. In der Verwaltungsführung ist ihr "ein gutes Miteinander" der Mitarbeiter wichtig. "Ich bin ein Teamplayer und für Offenheit."
Einsetzen möchte sich die 35-Jährige, die verheiratet ist, aber getrennt lebt, für eine gute Grundversorgung innerhalb der VG. Die Wege zum Einkaufen und zum Arzt sollten möglichst kurz sein.
Nachholbedarf habe die Verbandsgemeinde Ruwer bei der Nutzung von Synergieeffekten. Sassen-Hammes: "Wir brauchen einen größeren Austausch der Gemeinden untereinander." Die Kandidatin tritt für eine flexible Betreuung an den Grundschulen und für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Auch ein flächendeckender Breitbandausbau, die Intensivierung des Fremdenverkehrs und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements hat sie sich auf ihre Fahnen geschrieben. Beruflich hat Katharina Sassen-Hammes bereits viel mit Verwaltungen zu tun, beispielsweise prüft sie Eigenbetriebe wie Wasser- und Abwasserwerke.
Ein Video, in dem sich Katharina Sassen-Hammes vorstellt, gibt es im Internet unter www.volksfreund.de/videosExtra: TV-FORUM IM SÄNGERHEIM OSBURG


In den kommenden Tagen stellt der TV drei weitere Kandidaten vor, die sich am 5. November um die Nachfolge des ausgeschiedenen Bürgermeisters der VG Ruwer, Bernhard Busch, bewerben: Stephanie Nickels (CDU), Hans-Peter Michels und Hermann-Josef Franzen (beide Einzelbewerber). Erschienen ist bereits das Porträt über Stefan Metzdorf (SPD). Der TV veranstaltet am 25. Oktober, 19 Uhr, ein öffentliches Forum im Vereinshaus in Osburg mit allen Kandidaten.

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