Straßen sollen besser werden

Neumagen-Dhron/Büdlicherbrück · Das Land verspricht insgesamt 121,4 Millionen Euro für den Straßenbau. Auch für den Hunsrück sind Projekte geplant.

Neumagen-Dhron/Büdlicherbrück. 400 Bauvorhaben, sieben Neubauten, 121,4 Millionen Euro für den Straßenbau - mit dieser Nachricht sorgte Verkehrsminister Volker Wissing vor kurzem für Schlagzeilen.
Mit der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2017/2018 habe der Landtag den Weg für das neue Landesstraßenbauprogramm freigemacht, hieß es in einer Pressemitteilung der Landesregierung. Von den 121,4 Millionen Euro pro Jahr sind 95 Millionen Euro reine Bauausgaben, das seien zehn Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2016 - ein klares Plus von zwölf Prozent, so heißt es weiter.
"Der Landtag hat mit der Verabschiedung des Haushalts den Weg für das Bauprogramm freigemacht. Die 95 Millionen Euro reine Bauausgaben sind der zweithöchste Wert in der Geschichte des Landes. Wir haben mit Blick auf die gestiegenen Ausgaben des Landes sowie des Bundes 76 neue Ingenieursstellen beim Landesbetrieb Mobilität geschaffen und erhöhen auch die Ausgaben für Aufträge an externe Ingenieurbüros auf insgesamt 35 Millionen Euro. Im Bauprogramm finden sich insgesamt 400 Vorhaben, darunter sind sieben Projekte für den Neubau", sagte Verkehrsminister Volker Wissing.
Die 393 Einzelmaßnahmen umfassen demnach die Bereiche Erhaltung, Um- und Ausbau von Fahrbahnen, Knotenpunkten, Bauwerken und Radwegen mit Ausgaben von insgesamt 69,5 Millionen Euro im Jahr. Für sieben Neubauvorhaben sind jährlich jeweils sieben Millionen Euro eingeplant. Weitere 18,5 Millionen Euro pro Jahr stehen zur Verfügung für kleinere Baustellen oder Bauwerkssanierungen sowie die Beseitigung von Winterschäden.
Was bedeutet das konkret für den Hunsrück? Und vor allem: Wann gehen die Bauarbeiten los? Im Hunsrück sind vier Projekte genannt worden. Der Ausbau der L 150 bei Büdlicherbrück für eine Million Euro, die L 155 bei Papiermühle für 1,6 Millionen Euro, die Ortsdurchfahrt Dhron (L 156) für zwei Millionen Euro und die Sanierung der L 159 in der Ortsdurchfahrt Hinzerath für 1,4 Millionen Euro.
Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier nimmt dazu Stellung: "Das Landesbauprogramm 2017/18 wurde im Laufe des Jahres 2016 erstellt und vom Landtag beschlossen. Dabei wurden Annahmen getroffen, die nicht immer so eintreffen. Das kann unter anderem am Baurecht liegen, welches langsamer oder schneller eintritt."

Das bedeutet für den Ausbau der Kreuzung L 150/L 158 bei Büdlicherbrück: "Man erkennt bereits in der Annahme der Mittelverteilung (300 000 Euro von 1 Million Euro, also nur 30 Prozent in 2018), dass man bereits bei Aufstellung davon ausgegangen war, dass ein Baubeginn frühestens im zweiten Halbjahr 2018 erwartet wurde." Realistischerweise könnte es daher tatsächlich erst nach 2018 losgehen. Diese Kreuzung gilt bislang als gefährlicher Unfallschwerpunkt.

Zur L 155 zwischen Papiermühle und Berglicht sagt der Experte: "In den vergangenen Jahren wurde bereits ein Teilabschnitt der L 155 zwischen Papiermühle und Berglicht ausgebaut. Im Jahr 2018 soll der darauffolgende Abschnitt (dritter Teilabschnitt) bis zur Einmündung Hauptstraße/Gräfendhroner Weg in Berglicht ausgebaut werden. Der Abschnitt hat eine Länge von 2,4 Kilometer. Wie in den Teilstrecken zuvor ist eine Sanierung der Fahrbahn mit einer Verbreiterung von 50 Zentimetern geplant. Gleichzeitig sollen die Stützmauern in diesem Abschnitt, soweit erforderlich, saniert werden. Derzeit wird das Vorhaben beim LBM Trier geplant. Es ist beabsichtigt, das notwendige Abstimmungsverfahren bis zum Ende diesen Jahres abzuschließen." Also: grünes Licht für die L 155 bei Papiermühle.

Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt Dhron (L 156) wiederum ist eher Geduld angesagt. Vom zweiten Halbjahr 2017 an sei der Ausbau der L 155 /L 156, Ortsdurchfahrt Neumagen-Dhron, vorgesehen, heißt es beim LBM. Der Baubeginn liegt hinter der Einmündung zur B 53. Das Bauende an der L 156 liegt am Ortsausgang hinter der Kehre in Richtung Niederemmel. Das Bauende an der L 155 befindet sich am Ortsausgang Richtung Papiermühle. Bartnick: "Zunächst soll jedoch nur ein erster Teilabschnitt von der Einmündung B 53 bis zur Dhronbrücke ausgeschrieben werden. In der Ortsdurchfahrt ist die Fahrbahn mit einer Breite von 5,50 Meter, mit Ausnahme der Engstellen, geplant. Außerdem soll mindestens ein einseitig durchlaufender Gehweg angelegt werden. In dem Projekt sind auch die Sanierungen der Dhronbachbrücke, der Mühlengrabenbrücke sowie der Stützwände an der L 155 am Ortsausgang in Richtung Niederemmel vorgesehen." Baurecht werde für Mitte des Jahres erwartet.

Mit dem Ausbau der L 159, Ortsdurchfahrt Hinzerath, wird es auch noch dauern, frühestens geht es 2018 los, so der LBM. "Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Hinzerath ist im Anschluss an den Ausbau der B 269 Ortsdurchfahrt Gonzerath, wahrscheinlich ab dem zweiten Halbjahr 2018, vorgesehen", erläutert der LBM-Vertreter. Ausbaubeginn und -ende liege jeweils an den Ortseingängen und -ausgängen. Vorgesehen ist ein Ausbau der Fahrbahn mit einer Breite von sechs Metern und Gehwegen auf beiden Seiten mit einer Breite von 1,5 Metern. Die Ausbaulänge beträgt 1,350 Kilometer. Richtung Bruchweiler soll eine Buswendeschleife vor dem Bahnübergang angelegt werden. Am Ortsausgang in Richtung Bruchweiler ist geplant, den Verkehr zu beruhigen. Derzeit läuft das Abstimmungsverfahren. Das Baurecht wird für Ende diesen Jahres erwartet.

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