Über Aktionen vor Ort in die Köpfe der Leute

Kell am See/Thalfang/Kasel/Serrig · Kell am See/Thalfang/Kasel/Serrig (cweb) Wie präsent ist der Naturpark in den Köpfen der Menschen? Wie stark nutzen ihn die Dörfer, die in dem Schutzgebiet liegen? Wie könnte die Identifikation mit dem Naturpark verbessert werden? Der TV hat bei Partnern und Mitgliedern des Naturpark-Vereins nachgefragt.Die Verbandsgemeinde (VG) Kell liegt komplett im Naturpark.

Laut Walburga Meyer, Chefin der Touristinformation, ist das Naturpark-Team bei vielen Veranstaltungen "mit im Boot". Angebot und Öffentlichkeitsarbeit seien gut. Weil es den Park schon so lange gebe, sei bei den Leuten jedoch "vielleicht eine gewisse Sättigung da", vermutet Meyer. Den Park "wieder mehr in die Köpfe reinkriegen" - das funktioniere nicht allein über ein Handlungsprogramm. Dafür brauche es "konkrete Projekte. Man muss raus zu den Leuten, damit sie Gesichter mit dem Naturpark verbinden." Vielleicht könne auch eine Kampagne in der Art "Wir sind Naturpark" helfen.
Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der VG Thalfang, lobt die "sehr gute Arbeit" des Naturparkteams. Es schade aber nicht, zu fragen, was noch besser sein könnte. Hüllenkremer sieht noch "Potenzial" in der Zusammenarbeit mit dem Nationalpark. Es gehe nicht um "Konkurrenz", beide Schutzgebiete könnten sich "gut ergänzen".
Die VG Ruwer liegt nur teilweise im Schutzgebiet. Günther Schuh, Leiter der Touristinformation Ruwer in Kasel, befürwortet, "dass das Bewusstsein für den Naturpark geschärft werden soll". Das Team leiste aber schon jetzt "enorm viel" angesichts des großen Gebiets und der vielfältigen Veranstaltungen. Auch von Fördermöglichkeiten machten die Dörfer Gebrauch. In Farschweiler sei beispielsweise der Wald-Distelpfad mit Hilfe des Naturparks angelegt worden.
Die Ortsgemeinde Fisch (VG Saarburg) hat durch ihr fünfjähriges Streuobstwiesen-Projekt engen Kontakt zum Naturpark geknüpft (siehe Text oben). Ortsbürgermeister Otmar Wacht will die Zusammenarbeit ausbauen. "Wir sind hier sehr naturverbunden, haben noch viele landwirtschaftliche Betriebe - da ist noch viel Potenzial." Wichtig sei, dass das Naturpark-Team auf die Gemeinden zugehe. "Es braucht engagierte Menschen, die bereit sind, andere mitzunehmen."
Das Hofgut Serrig organisiert regelmäßig Aktionen mit dem Naturpark, zum Beispiel Apfelsaft keltern für Familien. Für Hofgut-Leiter Michael Köbler ist der Naturpark ein "guter Partner", um für die im Betrieb erzeugten Produkte wie Obst, Wurst, Viez und Säfte zu werben. "Mir ist der Schulterschluss zwischen Nahrungsmitteln und Landschaft unheimlich wichtig. Wir wollen den Leuten verklickern: Wenn ihr in der Region kauft, gestaltet ihr diese Naturlandschaft mit." Beim Thema Regionalität gehe man mit den Naturpark-Aktionen "eine gute Symbiose" ein und könne auch die junge Generation sehr gut erreichen.
Im Randgebiet im Saargau werde der Naturpark "weniger stark wahrgenommen", sagt Köbler. Deshalb müsse man die "Verknüpfung immer wieder herstellen". Für naturinteressierte Bürger gebe es unter den vielen Angeboten "immer etwas Passendes".

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