Rekordverlust bei Eon: 1300 Stellen in Gefahr

Essen · Essen (dpa) Der radikale Umbau von Eon wegen der Energiewende kommt das Unternehmen und seine Mitarbeiter teuer zu stehen. Der Konzern meldete am Mittwoch für das Jahr 2016 einen Rekordverlust von 16 Milliarden Euro.

Es ist einer der höchsten Fehlbeträge der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Konzernweit würden deshalb bis zu 1300 Arbeitsplätze wegfallen, davon rund 1000 in Deutschland, erklärte das Unternehmen zur Vorstellung der Bilanz in Essen. Mit dem internen Umbau sollten ab dem Jahr 2018 dauerhaft 400 Millionen Euro eingespart werden.
Von der Gewerkschaft Verdi kam scharfe Kritik. "Damit will der Konzern auch in neuer Aufstellung die alte, verhängnisvolle Politik des Personalabbaus fortsetzen, der bereits in den zurückliegenden Jahren Tausende Arbeitsplätze zum Opfer gefallen sind", sagte Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt. Die Gewerkschaft IG BCE machte die politischen Rahmenbedingungen mitverantwortlich. "Gute Arbeit geht verloren, weil schlechte Politik gemacht wird", meinte ihr Chef Michael Vassiliadis. Seit Jahren bauten die Energieversorger einst sichere und tarifvertraglich geregelte Stellen ab, um die immensen Kosten schultern zu können, die ihnen die Politik mit der Energiewende auferlegt habe.
Eon-Chef Johannes Teyssen sprach von einem "Schlussstrich unter Lasten der Vergangenheit". Von nun an werde es aufwärts gehen: "Die Bilanz des Übergangsjahres 2016 ist eine Zäsur, die den Weg von Eon in die neue Energiewelt frei macht."

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