Takata-Pleite trifft deutsche Mitarbeiter wenig

Tokio/Aschaffenburg · Tokio/Aschaffenburg (dpa) Nach dem Rückruf von mehr als 100 Millionen Airbags hat der Autozulieferer Takata in Japan und den USA Insolvenz angemeldet. Das mit über acht Milliarden Euro verschuldete Unternehmen beantragte am Montag Gläubigerschutz und soll jetzt für 1,4 Milliarden Euro von dem chinesisch-amerikanischen Konzern Key Safety Systems (KSS) übernommen werden - einschließlich der Takata-Werke in Deutschland mit ihren 3250 Mitarbeitern.


Für sie wie für die deutschen Autokonzerne soll sich damit aber nur wenig ändern, sagte ein Sprecher. Die Tochter Takata Europa sei rechtlich eigenständig, finanziell solide und erwirtschafte gesunde Erträge. Die Kosten der Rückrufe beträfen vor allem das Geschäft in Japan und den USA. "Ein Verkauf wird uns Sicherheit geben und unser Geschäft in Europa stärken", hieß es aus dem Unternehmen.
Takatas Europa-Zentrale mit Forschungs- und Entwicklungsabteilung sitzt in Aschaffenburg. Der Autozulieferer produziert in Bayern, Sachsen, Berlin und Ulm mit 3250 Mitarbeitern Airbags und andere Bauteile. Ein IG-Metall-Sprecher sagte, die Belegschaft sei am Morgen informiert worden: "Die Stimmung war ruhig. Die Beschäftigten haben seit Monaten eine Entscheidung erwartet und sehen nun eher das Ende einer ungewissen Situation kommen."
Takata ist bei Airbags mit weltweit 20 Prozent Marktanteil ein führender Hersteller. Die Autokonzerne sollen ohne Unterbrechung weiter beliefert werden, teilte das Unternehmen mit. Volkswagen, Audi und BMW erklärten, sie rechneten nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf die Produktion.

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