Brückenbau Salmtal liegt im Zeitplan: Am Wochenende wird wieder durchgeschafft

Salmtal · Der Bau der neuen Brücke bei Salmtal, die über die Eisenbahnstrecke Koblenz - Trier führt, liegt im Zeitplan. Die alte Brücke wird derzeit abgerissen. Ein Riesenkran legt an diesem Wochenende die sechs Pfeiler um.

Brückenbau Salmtal liegt im Zeitplan: Am Wochenende wird wieder durchgeschafft
Foto: Winfried Simon

Wo einst die viel befahrene L141 über die Eisenbahnstrecke Koblenz-Trier führte, liegen jetzt tonnenschwere Betonbrocken. Zwei Bagger zertrümmern das mit Eisen durchsetzte Material und schieben es auf einen Haufen, damit es abtransportiert werden kann. Im Hintergrund steht noch ein großer Kran, der am vergangenen Wochenende die zuvor in fünf Teile mit einer Betonsäge zerschnittene alte Fahrbahn herausgehoben hat. Bis zu 40 Tonnen wiegt ein solches Teil.

Die Leiterin der Baustelle, Bauingenieurin Nadine Michels, koordiniert die Arbeiten. Die 28-Jährige bespricht mit Polier Manfred Hoß die weitere Vorgehensweise. "Es ist schon eine ganz besondere Baustelle", sagt die zierliche Frau, "und vor allem wegen der Logistik eine große Herausforderung." Die Arbeiten werden durchgeführt, während der Bahnverkehr weiterläuft. Es gibt einen von der Bahn exakt vorgegebenen Zeitplan. Bis ins kleinste Detail müssen die einzelnen Bauabschnitte abgestimmt sein. Viele Arbeiten können nur nachts und nur am Wochenende erledigt werden - in den wenigen Stunden, wenn kein Zug die viel befahrene Strecke passiert.

Am kommenden Wochenende sind die alten Pfeiler, sechs Stück an der Zahl, dran. Ein Dutzend Leute der bauausführenden Firma Universal-Bau Bitburg, bei der auch Nadine Michels arbeitet, sind dann im Einsatz. Zunächst werden die fünf Meter hohen Pfeiler angesägt, dann mit einem Bagger umgelegt und schließlich herausgehoben. Danach beginnen die Bohrpfahlarbeiten für die neuen Pfeiler. Zwei längliche Pfeiler ersetzen dann die sechs alten Stützen. Auf der Baustelle sorgen Leute einer Spezialfirma für Sicherheit. Bahnbaustellen bergen nämlich eine Reihe großer Gefahren. Kein Bauarbeiter darf ohne das Okay einer der Sicherungsleute die Gleise überqueren. Nähert sich ein Zug ertönt ein schrilles Warnsignal. Dann darf auch der Baggerfahrer die Schaufel nicht in Richtung Gleis schwenken.

An sieben Wochenenden wurde bislang nachts gearbeitet. Nach diesem Wochenende ist es erst wieder am 20. November so weit. Dann wird das Drahtgerüst für den neuen Überbau der Brücke hergestellt und montiert. Die alte Stahlbetonbrücke war 1954 gebaut worden. Sie war stark beschädigt und musste durch einen Neubau ersetzt werden. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier hatte klargemacht, dass es keine Alternative zu einem Brückenneubau gebe. Die Brücke gelte nicht mehr den gültigen Richtlinien der Deutschen Bahn. Der LBM ordnete eine 18-monatige Vollsperrung der L141 an. Daraufhin hatte es heftige Proteste vor allem von Salmtaler Unternehmen gegeben - allerdings ohne Erfolg (der TV berichtete mehrmals).

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