Mundartforschung: So ruft man in den Stadtteilen

Wittlich · Wittlich (sos) Im Lokaljournalismus gibt es eine unausweichliche jährliche Erscheinung. Es ist die Karnevalszeit.

Doch was gibt es dann an Nachrichten, die eine gewisse Zahl von Menschen für berichtenswert hält? Wo ist eine relevante Aktivität? In aller Munde! Überall wird etwas gerufen, nur was? Wir haben nachgefragt. Neben dem Wittlicher Kreiau existiert in Wengerohr, Lüxem und Bombogen die Helau-Ruferei. Soweit, so unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass die Stadtteile offensichtlich Kreiau nicht wirklich als Spaß verstehen und eine eigene Rufduftmarke setzen wollen. Jetzt wird's interessant. Dorfs Ortsvorsteher Holger Freund hat geforscht: "In den bestehenden 42 Jahren des Karnevalvereins Doafa Hinn hat sich der Ruf Dorfer Helau gefestigt. Gelungene Aktionen werden auch gerne mit einem dreifach donnernden Doafa Hinn gewürdigt." Hinn! Das ist schon echte Abweichlerei, Separatismus gar! Es geht noch exklusiver. Neuerburgs Ortsvorsteher Udo Reihsner teilt auf TV-Nachfrage mit: "Die Neuerburger rufen am Karneval: Burscha Klies!" Der mysteriöse Schrei ist unerforscht. Noch. Reihsner: "Vielleicht wird uns die Chronik ja die Herkunft und die Bedeutung dieses Rufes erklären."

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