Von dem aber auch garnix mehr übrig ist. 15,7 Hektar davon durfte die Stadt verkaufen, das ist das, was sie Vitelliuspark genannt haben. Mit dem Taufen haben es ja die Wittlicher. Park? Wo eigentlich? Und der Herr Vitellius, ist das ein Stadtheiliger der Einkaufswägelchen, der da verehrt wird? Gehuldigt wird ihm jedenfalls in sämtlichen Flachbauten von Edeka bis Globus, zur Prozession kommt man sogar aus Klausen mit dem Auto, deshalb die Parkplätze, Straßen und Kreisel. Auf fast 16 Hektar also. Jetzt verdoppeln wir mal das Ganze großzügig, da kommen wir auf 33 Hektar, also fast Pulvermaar-Dimension. Darauf wird die Riesen-Fabrik von Benninghoven gebaut.

Es hat sich noch niemand, auch kein Einzelhändler, beschwert. Im Gegenteil freuen wir uns, dass ein stadtplanerisches Gegengewicht zum Dr.-Oetker-Werk geschaffen wird, damit das nicht so wie ein verlorener Riesenbau im Tal rumliegt. Wie sieht das denn aus? Da machen sich auch die vielen Straßenbauten zum Hochmoselübergang optisch gut. Bei Benninghoven soll ja allein die Fertigungsstätte sechs Hektar groß werden! Das ist doch mal was. Und ich bin ganz gespannt auf die Beleuchtung unserer künftigen industriegebietsbild- und stadtbildprägenden Fabrik. Wird doch bestimmt spektakulärer als die Riesenrad-Lämpchen an der Kirmes. Wenn die das innovativ, blingbling-bunt anstrahlen, wird das unser neues Wahrzeichen und sorgt für neues, ganzjähriges Nachtleben. Nur Innogy sollten die nicht fragen, dann wird das unbezahlbar, siehe LED-Licht überm Marktplatz.
Ergänzend gibt es als Souvenir Bröckchen frisch gemischten Asphalts. Wir haben einen neuen Wallfahrtsort. Wer dort war, wird geheilt - vom Unternehmergeist persönlich. Halleluja. Klausens legendärer Komm-Hol-Mich kann einpacken!Kolumne Wilbert