Von langer Hand …

Wittlich hat’s. Vor allem Parkplätze.

Die sind ja so wertvoll, dass schon fast innerstädtische Kriege ihretwegen geführt wurden. Ja und sie sind mittlerweile so umstritten wie kostbar zugleich, dass die Stadt - oder wer auch immer - sie bewachen lässt.

So war das am Donnerstag: Bullige Menschen blockierten breitbeinig die Zufahrten zum einzigen großen kostenlosen Langzeitparkplatz am Rommelsbach. Der war hinter diesen Wächtern der reinen Fläche: leer. Kein Papamobil, keine Air Force One und noch nicht mal ein Pulk Benefizradler.

Immerhin angekündigt war: Ab Freitag soll die Automobilausstellung am Rommelsbach aufgebaut werden. Da muss man die Autofahrer halt von langer Hand dran gewöhnen. Mit überfallsartiger Konfrontationstaktik. Fakten schaffen, statt im Vorfeld zu informieren. Das macht das Ganze spannend! Abenteuerlich!

Erste Spannung kommt auf, wenn der Platz plötzlich gesperrt ist. Den zweiten Kick bekommt man, wenn man von grimmigen Wächtern das Gefühl vermittelt bekommt, man habe einen Parkplatz stehlen wollen. Immerhin mussten die so blöde, äh böse gucken, dass sie keine Kapazitäten zum Nummernschild merken mehr hatten, maju. Noch mal davon gekommen.

Und danach: Jagd nach einem Stellplatz irgendwo sonst. Fehlte nur noch, dass die Stadt plötzlich auf Linksverkehr umstellt. Endlich mal was los! Das haben sich auch die Damen vom Ordnungsamt nicht entgehen lassen. Wer also zunächst unerwartet am Rommelsbach leer ausging, irgendwo einen Platz ergatterte, aber keinen Parkschein löste oder halt einen längeren Termin hatte, durfte sich über persönliche Post hinterm Scheibenwischer und eine Zahlungsaufforderung freuen. Tja. Da ist man in Wittlich auf Zack. Das bringt Sympathiepunkte. Ähnlich wie das Knöllchenschreiben bei Hochwasser.

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