Basketball: Seiferth? Moment mal, da war doch was ...

Trier/Chemnitz · Wieso bei Triers Playoffgegner Chemnitz ein Spieler aktiv ist, dessen Name an der Mosel ziemlich bekannt ist.

 Ein bekannter Name in Trier: Martin Seiferth (weißes Trikot, Nummer 11) trifft mit Chemnitz auf Trier. Foto © Sebastian J. Schwarz

Ein bekannter Name in Trier: Martin Seiferth (weißes Trikot, Nummer 11) trifft mit Chemnitz auf Trier. Foto © Sebastian J. Schwarz

Foto: sjs / Sebastian J. Schwarz (sjs)

Einmal ist er schon ganz nah dran gewesen. Vor zwei Jahren war das, in der Saison 2014/2015, da hätte Martin Seiferth seinen großen Traum um ein Haar leben können. Doch dann kam dieser Handbruch, und der Traum war geplatzt. Martin Seiferth, 26 Jahre alt, 2,08 Meter, geboren in Berlin, spielt seit Sommer 2015 für die Niners Chemnitz in der 2. Basketball-Bundesliga. Mit den Sachsen trifft der Center im Playoff-Viertelfinale ab morgen Abend (19.30 Uhr/Richard-Hartmann-Halle Chemnitz) auf die Römerstrom Gladiators Trier. Eine Stadt, zu der Seiferth eine besondere Beziehung hat: Sein Bruder Andi Seiferth spielte zwischen 2010 und 2013 für die TBB Trier, der Center wurde unter Trainer Henrik Rödl zum Nationalspieler und Publikumsliebling an der Mosel. Nach Stationen in Quakenbrück und beim FC Bayern München gehört Andi Seiferth mittlerweile zu den Leistungsträgern beim diesjährigen Überraschungsteam der 1. Bundesliga medi Bayreuth.
Martin Seiferth sieht seinem älteren Bruder nicht nur zum Verwechseln ähnlich, er klingt auch wie er. Als der TV ihn in dieser Woche vor dem Playoff-Viertelfinale erreicht, erzählt Martin: "Es war immer mein großer Traum, mal gegen Andi in der Bundesliga zu spielen, wenn wir nun mit Chemnitz den Aufstieg schaffen sollten und nächstes Jahr auf Bayreuth mit Andi treffen sollten, wäre das schon richtig geil." Als er in der Saison 2014/15 für Alba Berlin in der Bundesliga spielt, wäre es bald so weit gewesen. Bruder Andi spielt damals für Quakenbrück. Doch aus dem Seiferth-Bruder-Duell wird nichts, denn Martin bricht sich in der Saisonvorbereitung die Hand, verpasst dadurch den Anschluss im Kader. Nach Saisonende entscheidet er sich für den Wechsel nach Chemnitz. Bei den Sachsen gehört er seitdem zu den Stammkräften.
"Ich fühle mich sehr wohl in Chemnitz, auch wenn es natürlich ein bisschen ruhiger ist als in meiner Heimatstadt Berlin." Zu Bruder Andi in Bayreuth hält er engen Kontakt. "Wir besuchen uns regelmäßig, mal fahre ich nach Bayreuth, mal kommt er nach Chemnitz." Gesprächsthema bei den beiden Brüdern ist in diesen Tagen natürlich das Chemnitzer Playoff-Duell mit Trier. "Während Andi noch in Trier gespielt hat, habe ich ihn dort öfter besucht, ich weiß, wie sehr die Fans dort hinter dem Team stehen, daraus resultiert mit Sicherheit auch die Heimstärke der Gladiators", sagt der Center. Ein Vorteil für sein Team sieht der 26-Jährige darin, dass Trier die 570 Kilometer weite Anfahrt in der Best-of-Five-Viertelfinalserie häufiger bewältigen muss als die Niners.In der vergangenen Saison schaffte es Seiferth - der zwischen 2010 und 2014 am College in den USA aktiv war - mit Chemnitz ebenfalls in die Playoffs. Im Viertelfinale war das Team von Trainer Rodrigo Pastore gegen den späteren Aufsteiger Jena allerdings chancenlos, unterlag in der Serie mit 0:3. "Seitdem", so sagt Seierth, "haben wir uns als Team weiterentwickelt. Das sieht man schon an den Statistiken aus der Hauptrunde: Wir haben mit 21 Siegen sieben mehr geholt als in der vergangenen Saison." Eine der Stärken der Niners, so erklärt der Center, sei die mannschaftliche Geschlossenheit: "Wir spielen teamorientiert, haben immer ein Auge für den Mitspieler und geben niemals auf."
Bleibt die Frage, was der große Bruder in Bayreuth zum Duell zwischen Chemnitz und Trier sagt. "Ehrlich gesagt", gesteht Andi Seiferth, "ehrlich gesagt bin ich hin- und hergerissen, aber am Ende werde ich wohl doch Martin und Chemnitz die Daumen drücken."

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