Basketball Gladiators Trier gewinnen gegen Hanau - Schweigeminute vor Spielbeginn

Trier · Zweiter Heimsieg im dritten Heimspiel: Die Römerstrom Gladiators Trier haben ihr Spiel am Dienstagabend zu Hause gegen den Tabellensechsten Hanau White Wings mit 75:65 (36:37) gewonnen. Vor knapp 1700 Zuschauern in der Arena Trier erwischten die Gladiatoren keinen guten Start, kämpften sich dann aber in die Partie zurück. Kämpferisch ganz stark: Kilian Dietz.

 Kyle Dranginis gegen Hanaus Christian von Fintel.

Kyle Dranginis gegen Hanaus Christian von Fintel.

Foto: Simon Engelbert



Es gibt Momente, in denen rückt der Sport vollkommen in den Hintergrund. Da zeigt sich, wie unwichtig Punkte, Rebounds, Assists und all das eigentlich ist. Bevor die Römerstrom Gladiators Trier am Dienstagabend gegen die Hanau White Wings antreten, werden alle in der Arena Trier genau daran erinnert: In einer Schweigeminute wird vor Spielbeginn Matthias Grothe gedacht. Der Coach von Triers Liga-Konkurrent Phoenix Hagen erlag am Dienstagmorgen im Alter von 39 Jahren einem Krebsleiden - das Spiel der Hagener am Dienstag gegen Vechta wurde abgesagt.

Als die Trierer Partie vor knapp 1700 Zuschauern in der Arena dann wenig später beginnt, erwischen die Gladiatoren keinen guten Start. Ohne Kapitän Simon Schmitz (Rückenverletzung) und Luka Buntic (Erkältung) verschläft Trier wie schon im letzten Heimspiel gegen Nürnberg den Start.

Weniger als fünf Minuten sind gespielt, da nimmt Coach Marco van den Berg bereits die erste Auszeit (6:18). Vorne fallen die Bälle nicht und in der Defense machen es die Trierer den Gästen aus Hessen viel zu einfach.

Danach wird's schnell besser: Durch einen 11:1-Lauf drehen die Gladiatoren die Partie bis zum Ende des ersten Viertels (20:19). Auffallend: die erste Einwechslung von Center Kilian Dietz Mitte des ersten Viertels tut dem Team gut. Mit seinem Einsatz und seiner Physis in der Defensive trägt er dazu bei, dass die Gladiatoren den Rückstand schnell verkürzen können.

Auch im zweiten Viertel ist es der Mann aus Bernkastel-Kues, der sein Team wachrüttelt. Denn zunächst - ohne Dietz - läuft es auch da wieder nicht gut. Vorne Ballverluste und hinten keine druckvolle Defensivarbeit. Doch als Dietz aufs Feld zurückkehrt, stellt sich Besserung ein. Er und Thomas Grün bringen die defensive Aggressivität zurück aufs Feld.

Offensiv sind es die starken Jermaine Bucknor und Kyle Dranginis, die für Akzente sorgen. Dennoch ist das Fehlen des erfahrenen Simon Schmitz genau wie in Chemnitz zu erkennen. Seine Ruhe und seine Übersicht bringt in der Offensive kein anderer Trierer aufs Parkett. Zu wenig kommt sowohl defensiv wie auch offensiv über weite Strecken von Stefan Ilzhöfer und Justin Alston. Mit einem knappen Rückstand geht's in die Pause (36:37).

Zu Beginn des dritten Viertels sorgt Triers Power Forward Johannes Joos dann dafür, dass Hanaus Trainer Simon Cote während einer Auszeit seinen Stift auf dem Boden zerfetzt. Der Grund: Joos versenkt innerhalb von wenigen Minuten sechs Punkte im Korb der Gäste. Insgesamt hinterlässt Joos einen guten Eindruck am Dienstagabend.

Weil auch Justin Alston im dritten Viertel stärker wird, Jermaine Bucknor das Spiel in der Offensive gut organisiert, Lucien Schmikale seine Dreier trifft, Hanaus Führungsspieler Till-Joscha Jönke gut verteidigt wird und das Trierer Team den Ball deutlich schneller laufen lässt als noch in der ersten Hälfte, geht's mit einem klaren Vorsprung ins letzte Viertel (56:46).

Hier spielt Trier es dann clever zu Ende. Der Heimsieg gerät nicht mehr in Gefahr.

Was am Ende bleibt, sind zwei Erkenntnisse. Zum einen: Trier zeigt die von Trainer Marco van den Berg erhoffte Reaktion nach der bitteren Niederlage in Chemnitz vom Samstag, zeigt keinen hochklassigen Basketball, tritt allerdings deutlich aggressiver und konzentrierter auf als in Sachsen und trifft besser aus der Nahdistanz (60 Prozent, in Chemnitz waren es 30 Prozent). Zum anderen: Das Team kann auch ohne Kapitän Simon Schmitz gewinnen.

"Heute sind mit Kilian Dietz, Jermaine Bucknor und Thomas Grün drei Spieler an Simons Stelle getreten und haben sich als Führungsspieler gezeigt", sagt Triers Trainer nach Spielende. Der Sieg sei ein immens wichtiger gewesen, da man ansonsten erst mal auf längere Sicht in den unteren Tabellenregionen festgesessen hätte.

"Jetzt können wir uns ausruhen und dann ganz sicher mit Simon übernächsten Donnerstag in Köln antreten."

Trier feiert somit den dritten Saisonsieg und rangiert in der Tabelle auf Rang 11, punktgleich mit den Chemnitz Niners, die auf dem letzten Playoffrang stehen.

Das nächste Spiel absolvieren die Gladiatoren am 9. November in Köln (19.30 Uhr), am 12. November geht's zu Hause gegen Heidelberg (17 Uhr).

Statistik
Punkte Trier: Alston 8, Dranginis 18, Smit 4, Bucknor 10, Hennen 2, Schmikale 9, Dietz 2, Grün 4, Ilzhöfer 2, Joos 16

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