Basketball Leere Ränge, leere Hände: Trierer Gladiators verlieren auswärts bei Rheinstars Köln

Köln · Vor Geisterkulisse heißt’s am Ende 60:64

 Kevin Smit und die Gladiators haben am Donnerstag in Köln verloren.

Kevin Smit und die Gladiators haben am Donnerstag in Köln verloren.

Foto: Gladiators Trier

Wer zu Karneval schon mal die Kölnarena besucht, Tausende Jecken singen und tanzen gesehen hat, der muss sich am Donnerstagabend ziemlich erschrocken haben. Gut 1000 Zuschauer verirren sich da zur Basketball-Zweitligapartie der Rheinstars Köln gegen die Römerstrom Gladiators Trier in der knapp 20 000 Zuschauer fassenden Arena im rechtsrheinischen Vorort Deutz. Basketball scheint in der rheinischen Fußball-Hochburg noch immer nicht angekommen zu sein. Und auch das Spiel am Donnerstag dürfte nicht wirklich dazu beigetragen haben, den Sport in der Domstadt populärer zu machen - denn die Partie, die Trier am Ende mit 60:64 (33:37) verliert, ist alles andere als Basketball der Spitzenklasse. Aber dazu gleich.

Ohne Kapitän Simon Schmitz (Rückenprobleme) und Center Kilian Dietz (Knieprobleme), dafür mit Neuzugang Anton Shoutvin (seine Arbeitsgenehmigung war kurz vor Spielbeginn eingetroffen), erwischen die Gladiatoren den besseren Start. In der Defense gibt's einen Ballgewinn nach dem anderen und offensiv spielen die Jungs von Marco van den Berg die Angriffe schnell und überlegt zu Ende. Besonders Routinier Jermaine Bucknor überzeugt zu Beginn. Die Konsequenz: Trier führt nach sieben Minuten klar (19:10). Kölns Trainer Denis Wucherer reicht's. Der frühere Bundesligacoach der Gießen 46ers nimmt die Auszeit. Danach läuft es besser für sein Team und deutlich schlechter für die Gäste von der Mosel. Die Aggressivität in der Defense ist mit einem Mal wie weggefegt und in der Offensive häufen sich die Ballverluste (am Ende sind 20, 19 bei Köln) - mal landet ein Trierer Einwurf beim Gegner, mal steht ein Trierer mit einem Fuß im Aus.

Da auch die Gastgeber sich einen Ballverlust nach dem anderen leisten, sinkt die Qualität des Spiels kontinuierlich. Köln spielt seine Angriffe allerdings entschlossener zu Ende. Daher geht der Trierer Pausen-Rückstand in Ordnung (33:37).

Nach der Pause wird's dann besser: die Gladiators kommen mit viel Dampf aus der Kabine. Von den schwachen Minuten im zweiten Viertel ist nicht mehr viel zu sehen. Angeführt von den starken Lucien Schmikale, Kevin Smit und Kyle Dranginis drehen die Gäste die Partie in wenigen Minuten. Köln findet in diesem Abschnitt kein Mittel gegen die spielstarken Gladiatoren. Hervorzuheben ist besonders Triers Nummer 3 Kevin Smit. Der Norddeutsche organisiert das Spiel - allerdings nur in dieser Phase - in Abwesenheit von Simon Schmitz geschickt, setzt seine Mitspieler immer wieder gut ein und punktet. Nach einem Smit-Dreier (48:39) nimmt Kölns Coach die nächste Auszeit.

Trier ist das egal. Die ganz in Schwarz gekleideten Herren von der Mosel bleiben noch das spielbestimmende Team. Der Ball läuft gut in der Offensive, und defensiv zeigt das Team die notwendige Aggressivität - allen voran Jermaine Bucknor und Johannes Joos, die sich mit aller Macht gegen Kölns 2,16-Meter-Center Dennis Heinzmann stemmen. Mit einer knappen aber verdienten Führung geht's ins letzte Viertel (52:47).

Hier zeigen beide Teams dann wieder Basketball zum Wegschauen. Pässe ins Aus und Schrittfehler am laufenden Band bestimmen das Spielgeschehen. Weil Trier in den letzten Minuten insgesamt vier entscheidende Freiwürfe (Joos und Dranginis) vergibt und in der Offensive in den entscheidenden Minuten die falschen Entscheidungen trifft, reist das Team von Coach van den Berg am Ende mit leeren Händen zurück an die Mosel.

Um den zweiten Auswärtssieg der Saison feiern zu können, war diese Leistung einfach zu schlecht.

Punkte Trier: Dranginis 13, Smit 11, Bucknor 7, Hennen 0, Schmikale 7, Grün 2, Ilzhöfer 5, Henkel 0, Buntic 0, Joos 15, Shoutvin 0, Milosevic 0

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