Handball: Miezen-Klatsche bei Meister Erfurt

Erfurt · Ohne Chance waren die Trierer Handball-Miezen am Samstagabend bei ihrem Auswärtsspiel beim Thüringer HC. Der deutsche Meister gewann erwartungsgemäß, mühelos und mit einer deklassierenden Deutlichkeit mit 46:25 (20:14).

"Eine Partie, bei der wir nichts zu verlieren haben und nur lernen können", hatte Miezen-Trainer Jörn Ilper das Gastspiel beim Thüringer HC schon im Vorfeld bezeichnet. Und es wurde - wie schon beim vergangenen Heimspiel gegen den Rekordmeister HC Leipzig - eine Lehrstunde für die Miezen. Bis zum 10:9 hielt Trier allerdings überraschend gut mit, nachdem THC-Trainer Herbert Müller schon nach fünf Minuten und beim Spielstand von 3:3 eine sehr frühe Auszeit genommen hatte, um sein Team einzunorden. Aber es dauerte bis zu besagtem 10:9, ehe der Champions-League-Teilnehmer ernst machte und mit vier Treffern in Folge den Miezen den Schneid abkaufte.
Und ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich das Spiel zu einem zwischenzeitlichen Privatduell der einzig torgefährlichen Mieze, Carolin Schmele, mit der Ex-Triererin Nadja Nadgornaja um den "Titel" erfolgreichste Torschützin. Fünf ihrer insgesamt acht Treffer standen schon zur Pause auf Schmeles Konto, allerdings hatte Erfurt zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Mal getroffen, Trier lediglich 14 Mal.
Und nach der Pause - und trotz einer schnellen Auszeit von Ilper - wuchs der Abstand schnell weiter an. Beim 25:15 in der 37. Minute war die Differenz erstmals zweistellig. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ging es für die MJC nur noch darum, das Ergebnis in einem halbwegs passablen Rahmen zu halten. Aber das Gegenteil trat ein: Thüringer überrannte die MJC förmlich - in den ersten 22 Minuten der zweiten Hälfte hatte der Gastgeber dank der Treffer der früheren Triererin Lydia Jakubisova sowie der Dänin Mie Augustesen einen deklassierenden Zwischenspurt von 18:6 eingelegt, es hieß 38:20, auch weil der THC mittlerweile Carolin Schmele so abschirmte, dass von ihr keine Akzente mehr ausgingen. Die Miezen konnten einem leidtun, und um die Schmach perfekt zu machen, betrug beim 42:22 der Abstand erstmals 20 Tore.
Hinter Kerstin Wohlbold und Augustesen (je 8 Tore) waren die Ex-Miezen Nadgornaja und Jakubisova beste Torschützen des THC mit jeweils sieben Treffern. Anja Althaus, die zum ersten Mal in ihrer Karrieregegen ihren langjährigen Verein antrat, traf drei Mal.
Bereits am Mittwoch geht es für die Miezen schon wieder um Bundesliga-Punkte - und erneut sind sie der krasse Außenseiter. Gast in der Arena (Anwurf: 19.30 Uhr) ist dann Vizemeister Buxtehuder SV. Einziges Plus für Trier könnte sein, dass der BSV an diesem Wochenende im nord-norwegischen Trondheim zum Champions-League-Qualifikationsturnier antreten muss - und am Sonntag im Finale steht, nachdem im Halbfinale am Samstag der niederländische Meister Dalfsen 34:31 besiegt wurde. BP
Statistik:Thüringer HC - DJK/MJC Trier 46:25 (20:14)Trier: Kockler, Flöck, Bocka - Zelmel (4), Czanik (3), Schmele (8/2), Vallet (0), Adeberg (2/1), Derbach (3/2), Solic (4/2), Cabeza (1)Beste Torschützinnen Erfurt: Wohlbold, Augustesen (je 8), Nadgornaja , Jakubisova (je 7)

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