Von Loyalität und einem Ort im Hochwald

Trier · Basketball: Beim ersten Saisonheimspiel der Gladiators Trier gegen Hagen erwartet der Trainer besondere Gäste.

 Er weiß, wie man gegen Hagen gewinnt: Jermaine Bucknor, hier im Duell mit Hagens Ex-Spieler Keith Ramsey, im Bundesliga-Heimspiel der Saison 2014/2015. Am Sonntag trifft Bucknor mit den Gladiators in der ProA auf Hagen. Geht's nach Trainer Marco van den Berg, kommt auch so mancher Zuschauer aus Naurath (kleines Bild).TV-Foto: Sebastian Schwarz TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Er weiß, wie man gegen Hagen gewinnt: Jermaine Bucknor, hier im Duell mit Hagens Ex-Spieler Keith Ramsey, im Bundesliga-Heimspiel der Saison 2014/2015. Am Sonntag trifft Bucknor mit den Gladiators in der ProA auf Hagen. Geht's nach Trainer Marco van den Berg, kommt auch so mancher Zuschauer aus Naurath (kleines Bild).TV-Foto: Sebastian Schwarz TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Foto: (g_sport

Trier Die Frage ist zu einfach. Jermaine Bucknor kennt die Antwort. Es dauert keine Sekunde, bis er sie raushaut: "Klar, das war in der Saison 2014/15", entgegnet der 33-Jährige, "ich glaube, irgendwann im Frühjahr und - wenn ich mich richtig erinnere - haben wir auch gewonnen." So sieht's aus, stimmt genau. Es ist der 19. April 2015, als ein Trierer Profi-Basketballteam zuletzt auf Phoenix Hagen trifft. Die TBB Trier gastiert damals in ihrer letzten BBL-Saison vor gut 3000 Zuschauern in der Hagener Ischelandhalle, gewinnt am Ende mit 77:70. Und wer war damals Top-Scorer? Bucknor schweigt, ein Lachen, dann: "Ich denke mal, dass ich das war." Bingo! 19 Punkte, fünf Rebounds und gut 20 Minuten Einsatzzeit.
Wenn die Römerstrom Gladiators Trier am Sonntagabend (18 Uhr/Arena Trier) nach knapp zweieinhalb Jahren wieder auf Phoenix Hagen treffen, ist Jermaine Bucknor der einzige Gladiator, der beim letzten Aufeinandertreffen beider Clubs schon auf dem Parkett stand. "Die Spiele gegen Hagen waren immer besonders", erinnert sich der Kanadier, "sie haben immer mit hohem Tempo gespielt, offensiv nie lange gefackelt, meist direkt geschossen - echter Run-and-Gun-Basketball halt. Aber mittlerweile spielen sie anders."
Stimmt: Nachdem Phoenix Hagen den BBL-Spielbetrieb aufgrund der Insolvenz im Winter 2016 vorzeitig einstellen musste, hat sich bei den Westfalen vieles verändert. Neuer Trainer, neue Spieler, neue Liga und ein neues Konzept. "Sie setzen genau wie wir auf viele deutsche Spieler, die sich dem Verein verbunden fühlen", weiß Gladiators-Trainer Marco van den Berg. "Loyalität gegenüber dem Standort wird in Hagen großgeschrieben - genau wie bei uns. Und ich muss sagen: Vor Teams, mit Spielern, die große Loyalität zu ihrem Club besitzen, habe ich am meisten Angst." Mehrere Spieler im aktuellen Phoenix-ProA-Kader stammen aus der eigenen Jugend. Angeführt wird das Team vom bundesligaerfahrenen Dominik Spohr, der zuletzt mehrere Jahre für Gießen und Göttingen in der BBL aktiv war und vor der Saison nach Hagen zurückgekehrt ist, dorthin, wo seine Basketballkarriere einst begann. Nachdem es das Team von Trainer Matthias Grothe am ersten Spieltag direkt mal krachen gelassen und bei den hoch gehandelten Rheinstars aus Köln mit 83:69 gewonnen hatte, setzte es am zweiten Spieltag eine Heimpleite gegen Aufsteiger Karlsruhe.
"Hagen ist ein gutes Team, keine Frage, ich schätze sie hoch ein", betont Marco van den Berg. "Sie setzen in der Defense oft auf Zone, da müssen wir geduldig spielen, den Ball gut laufen lassen und nicht direkt den erst-möglichen Wurf nehmen." Ohnehin, so findet der Gladiators-Trainer, habe sich seine Mannschaft zuletzt immer sehr gut gegen Teams geschlagen, die auf Zone setzten. "Wir haben sehr gute Distanzschützen, das hilft uns."
Während die Genesung von Center Kilian Dietz nach dessen Knieproblemen "gut vorangeht" (van den Berg) und er unter der Woche auch am Ausdauertest des Teams teilnehmen konnte, ein Einsatz für den 26-Jährigen allerdings noch nicht infrage kommt, sind alle anderen Spieler fit für Sonntagabend - auch Jermaine Bucknor, den unter der Woche noch eine Fuß-Blessur plagte.
Scheint also alles bereitet, fürs erste Heimspiel, oder Herr van den Berg? "Ja, sieht so aus. Ich hoffe, dass es 3000 Zuschauer in der Arena werden." Sicher sei er auf jeden Fall, so sagt der Coach mit einem Lachen, dass alle gut 200 Einwohner aus Naurath (Kreis Trier-Saarburg) zum Spiel kämen. Denn: "In diesem schönen Ort wohne ich seit kurzem, und alle Naurather haben mir versprochen, dass sie kommen."Extra: TAG DES TRIERER SPITZENSPORTS

Von Loyalität und einem Ort im Hochwald
Foto: klaus kimmling (kik), Klaus Kimmling ("TV-Upload kimmling"


(mfr) Die Gladiators Trier rufen zusammen mit den Trierer Miezen, Eintracht Trier sowie den Doneck Dolphins Trier den Tag des Trierer Spitzensports aus. Was das bedeutet? Alle Fans, die eine Eintrittskarte des letzten Gladiators-Heimspiels oder eine Dauerkarte der Partner-Vereine (Eintracht Trier, Trierer Miezen, Dolphins Trier) vorlegen, erhalten für das Gladiators-Spiel am Sonntag gegen Hagen eine Karte der günstigsten Kategorie für acht Euro. "Da die Miezen im Handball-Pokal ebenfalls am Sonntag (13 Uhr) gegen Herrenberg spielen, werden sie sich auch an der Ticket-Aktion beteiligen und für alle Inhaber einer Karte für das Spiel der Gladiators den Eintritt auf sieben Euro für ihr Pokal-Spiel senken. Somit kann man einen sportlichen Sonntag mit Miezen und Gladiatoren für insgesamt 15 Euro erleben", teilen die Gladiators mit.

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