Gigantisch: Marathon-Traum in New York erfüllt

New York/Bernkastel-Kues · Die Bernkastel-Kueser Hoteliers Katja und Stefan Krebs feierten beim weltgrößten Marathon in New York ihr Laufdebüt über 42,195 Kilometer.

 Katja und Stefan Krebs feierten trotz hoher beruflicher Belastung in der Vorbereitungszeit in New York ihr Debüt über die 42,195 Kilometer. Foto:privat

Katja und Stefan Krebs feierten trotz hoher beruflicher Belastung in der Vorbereitungszeit in New York ihr Debüt über die 42,195 Kilometer. Foto:privat

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Um fünf Uhr morgens aufstehen, das kennen Katja und Stefan Krebs. Nicht nur als Betreiber eines historischen Hotels in der Bernkasteler Altstadt. Auch wenn gerade mal nicht die Arbeit rief, musste das Ehepaar in den vergangenen Monaten schon mal in aller Herrgottsfrühe raus aus den Federn. Irgendwie mussten die langen Ausdauerläufe, die zum Schluss über bis zu 35 Kilometer führten, in den vollgepackten Tagesablauf integriert werden.
Das half vielleicht ein bisschen, als sie am vergangenen Sonntagmorgen bereits ganz früh zum Start des New-York-Marathons aufbrechen mussten. "Wir waren ab fünf Uhr unterwegs und der Start war um halb zehn", erzählt Stefan Krebs von mehr als vier Stunden Wartezeit, die allerdings nie langweilig wurde: "Man konnte sich zwischendurch Donuts, Tee und Kaffee holen und die Leute beobachten." Und als die 50 000 Teilnehmer beim größten Marathonlauf der Welt losrannten, waren sowieso erst mal alle Mühen und Entbehrungen der rund viermonatigen Vorbereitungszeit vergessen: "Das war gigantisch", erzählt Stefan Krebs über das Gänsehautgefühl, als die amerikanische Nationalhymne gespielt wurde und auf den ersten Metern über die Verrazano-Narrows-Brücke und als es in das Meer der Zuschauermassen in Brooklyn ging. "Es ist einfach Party und jeder der Zuschauer will helfen. Alle sind super nett und freundlich", sagt seine Ehefrau Katja begeistert. Klar, der Terroranschlag mit einem Kleinlaster wenige Tage vor dem Rennen war im Hinterkopf. Ständig seien Helikopter über ihnen gekreist und man habe viele bewaffnete Sicherheitskräfte gesehen. "Aber das gibt einem auch ein höheres Sicherheitsgefühl. Man hat sich sicher gefühlt", sagt Stefan Krebs.
Rund vier Monate bereitete sich das Hotelier-Ehepaar gezielt auf sein Marathon-Debüt vor, nachdem die Idee auf einer Hochzeitsfeier "nachts um drei Uhr", wie Stefan Krebs schmunzelnd erzählt, entstanden war. Das bedeutete neben der üblichen Arbeit sechsmal Sport pro Woche. "Es ist ja nicht nur Laufen, sondern auch Training für den Rumpf und so", erklärt Katja Krebs. Das Zeitmanagement sei ein Drahtseilakt gewesen. "Wenn ich samstags und sonntags gearbeitet habe, hat mich mein Mann oft abends noch hoch nach Plein gefahren und ich bin über den Maare-Mosel-Radweg nach Hause gelaufen", erzählt die 46-Jährige. Denn während der Touristensaison auf den Fahrradwegen entlang der Mosel zu laufen, sei angesichts des Radfahrverkehrs wenig entspannend. Fitnesstrainer Christoph Klein empfahl dem Ehepaar Krebs den aus Bernkastel-Kues stammenden Marc Pschebizin als Trainer für die Marathonvorbereitung. Auch für den zehnmaligen Gewinner des Schweizer Inferno-Triathlons, der mittlerweile unter anderem Spitzenathleten wie den deutschen Crosstriathlon-Meister Jens Roth aus Monzelfeld betreut, war es eine besondere Herausforderung. "Profis kann man relativ schnell einen Trainingsplan schreiben, aber bei Leuten, die voll im Jobs stehen, muss man sehr feinfühlig sein", erklärt der 44-Jährige. "Es ist phänomenal, wie die beiden das geschafft haben", freut sich Pschebizin. Katja Krebs lief die 42,195 Kilometer in 5:11:51 Stunden. Ehemann Stefan war in 4:24:10 Stunden sogar rund eine Dreiviertelstunde schneller auf der schwierigen New Yorker Strecke.

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