Die Wählscheibe hat ausgedient: Alte Miet-Telefone kündigen

Berlin · Wer noch einen Uralt-Apparat zur Miete von der Telekom hat, wird mit dem Gerät bald nicht mehr wählen können, wenn er nichts unternimmt.

Berlin (dpa) Bis 2018 will die Telekom alle verbliebenen analogen Telefonanschlüsse auf digitale umgestellt haben. Im Zuge dieser Entwicklung sollten gerade ältere Kunden derzeit prüfen, ob sie noch ein Telefon von der Telekom gemietet haben, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn die alten Geräte kosten zum einen meist zwischen zwei und vier Euro Miete im Monat - Geld, das man sich sparen könnte, da schnurgebundene Apparate schon für 10 und schnurlose Telefone bereits für 20 Euro zu haben sind. Zum anderen werden sich nach der Umstellung mit diesen alten Apparaten nur noch Anrufe entgegennehmen lassen. Aktiv anrufen wird man mit ihnen aber nicht mehr können, warnen die Verbraucherschützer. Betroffen sind nicht nur ganz alte Wählscheibentelefone, sondern auch alte Tastentelefone, die nur nach dem sogenannten Impulswahlverfahren (IWV) arbeiten. Sie tragen meist die Abkürzungen FeTAp oder FeWAp in der Modellbezeichnung oder haben Namen wie Actron B oder Dallas.
Da die Mietgeräte monatlich kündbar sind, empfehlen die Verbraucherschützer, gleich die nächste Rechnung auf Posten wie analoge Festnetztelefone und Telefonzusatzgeräte zu prüfen. Die Kündigung funktioniert telefonisch bei der Kundenhotline. Die Telefonnummer steht auf der Rechnung. Falls das nicht klappt, sollte man den Angaben zufolge einen Kündigungsbrief an die Telekom-Adresse schicken, die sich ebenfalls auf der Rechnung findet.
Bei den neuen digitalen IP-Anschlüssen laufen die Telefonate über das Internet - und nicht mehr wie zuvor über eine eigene Leitung.
Dabei können alte Geräte wie Telefone oder Anrufbeantworter in aller Regel und im vollen Umfang auch an den neuen, sogenannten IP-Anschlüssen weitergenutzt werden - wenn sie das sogenannte Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV), das oft auch als Tonwahlverfahren bezeichnet wird, beherrschen.
Wer ein Uralt-Telefon aus nostalgischen Gründen, oder weil ihm das Design gefällt, unbedingt weiternutzen möchte, hat auch diese Möglichkeit - muss dafür aber mindestens 50 Euro investieren: So viel kostet im Elektronikhandel ein sogenannter IMV-MFV-Konverter, der zwischen Router und Telefon gehängt wird und die Wählimpulse des alten Apparates in Wähltöne umwandelt.

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