Wenn Jugendliche Wünsche haben

Heranwachsende scheinen manchmal nur aus Ansprüchen und Forderungen zu bestehen. Sie wollen länger aufbleiben und weggehen, ein Pferd/Auto/neues Zimmer haben und auf Jugendfreizeit in die Toskana fahren.

Antwort der Eltern bitte umgehend, und natürlich immer positiv.
Bevor Sie entnervt alles ablehnen oder vorschnelle Zusagen erteilen: Spielen Sie den Ball doch einfach mal zurück und fragen Sie, was Ihr Kind als Gegenleistung für die Erfüllung seiner Wünsche anzubieten bereit ist. Das hat gleich mehrere Vorteile. Das Kind fühlt sich ernst genommen und muss sich intensiv mit seiner Forderung und deren Wichtigkeit auseinandersetzen. Die Eltern erhalten Bedenkzeit und können sich untereinander austauschen, um möglichst eine gemeinsame Position zu vertreten.
Manche Wünsche lösen sich auf diese Weise von selbst in Wohlgefallen auf, weil sie nur kurzlebige Ideen waren. Andere liegen dem Nachwuchs wirklich am Herzen, was manchmal zu den abenteuerlichsten Versprechungen führt. Hier müssen Eltern gut überlegen, welche "Vorleistungen" sie erwarten und wo sie bereit sind, ihrem Kind einen Vertrauensvorschuss einzuräumen. Elterliche Wertschätzung, Unterstützung bei Problemen und Trost bei Enttäuschungen sollten allerdings nie von einer (Gegen-)Leistung des Kindes abhängig sein!
Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V., Trier.
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