Brüssel Die Römischen Verträge von 1957 haben für freien Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr gesorgt und eine gemeinsame Handelspolitik sowie europäische Institutionen in der EWG - der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft - ins Leben gerufen. Die Weiterentwicklung zur heutigen EU hatte für jeden Bürger der Europäischen Union handfeste Folgen.

Reisen Der Traum vom grenzenlosen Reisen ist in der EU verwirklicht worden. 1985 vereinbarten sechs Staaten im luxemburgischen Weinort Schengen, dass die Schlagbäume fallen sollen. 1995 war es dann so weit. Heute gehören 26 Staaten, darunter auch Nicht-EU-Mitglieder, dem Schengen-Raum an. 400 Millionen Menschen genießen das Privileg, in ein anderes Land fahren zu können, ohne an der Grenze anhalten zu müssen.

Geld 19 der 28 Mitgliedsländer haben den Euro. Seit 2002 ist die Gemeinschaftswährung in den Portemonnaies der Menschen. Bei aller berechtigten Kritik an der mangelnden Durchsetzung von Regeln - die Kennzahlen sprechen für den Euro: Die Inflation hat sich halbiert, die Haushaltsdefizite gehen in der ganzen Euro-Zone zurück, Währungsschwankungen wie Anfang der 1990er Jahre hat es selbst auf dem Höhepunkt der Staatsschuldenkrise nicht gegeben.

Sicherheit Im 20. Jahrhundert starben 55 Millionen Menschen im Laufe des Zweiten Weltkriegs. Die EU ist die Antwort auf Krieg und Gewalt. Europa ist ein Friedensprojekt. 1952 wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet, 1957 wurden dann die Römischen Verträge abgeschlossen. 2012 bekam die EU den Friedensnobelpreis. Mittlerweile herrscht in Mitteleuropa seit 70 Jahren Frieden.

Binnenmarkt 500 Millionen Menschen arbeiten und wirtschaften im europäischen Binnenmarkt. Damit ist die EU von der Bevölkerung her größer als Japan und die USA zusammen. 30 Millionen Unternehmen profitieren davon, dass Waren, Dienstleistungen und Arbeitnehmer ohne größere Beschränkungen ins Nachbarland wechseln können. Zölle und unterschiedliche Normen wurden abgeschafft.