Viele offene Fragen rund um den Kirchplatz

Traben-Trarbach · Die Stadt Traben-Trarbach muss den Platz auf dem Gelände der ehemaligen Polizeiwache bis Ende 2018 sanieren, sonst verfällt Fördergeld für die Stadtsanierung. Doch bis es soweit ist, muss einiges untersucht werden.

 Der Kirchplatz in Traben-Trarbach. Noch läuft der Schottbach unter ihm durch. Ob er offengelegt wird, steht noch nicht fest. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Der Kirchplatz in Traben-Trarbach. Noch läuft der Schottbach unter ihm durch. Ob er offengelegt wird, steht noch nicht fest. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Traben-Trarbach Bei der Sanierung des Kirchplatzes im Stadtteil Trarbach ist noch vieles ungeklärt: von der künftigen Gestaltung der derzeitigen Brachfläche bis hin zur Finanzierung. Gleichzeitig sitzt den Verantwortlichen die Zeit im Nacken.
So lässt sich die jüngste Diskussion im städtischen Sanierungs-, Bau- und Stadtentwicklungsausschuss zusammenfassen. Zum einen sind es die Finanzen, die die Stadt im Auge behalten muss. Bis zu 650 000 Euro könnte die Neugestaltung kosten, mit Einbeziehung des zubetonierten Schottbachs, der unter dem Gelände verläuft. Dieser könnte auf einer Länge von bis zu 20 Metern offengelegt werden.
Im Rahmen der Aktion Blau würde das Land die Offenlegung und die damit verbundene Gestaltung fördern, mit einer Quote von bis zu 90 Prozent, so Michael Schäfer von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord).
Die endgültige Förderzusage behalte sich jedoch das Ministerium vor. Die Kosten für die Offenlegung des Schottbachs und die weiteren Kosten müssten dazu erst einmal auseinandergerechnet werden. "Was machen wir, wenn weniger gefördert wird? Dann müssten wir nachfinanzieren", sagt Stadtbürgermeister Patrice Langer zur Frage der dadurch unsicheren Kalkulation und Finanzierung.
Doch mehr als 225 000 Euro aus Mitteln der Stadtsanierung hat die Stadt nicht zur Verfügung. Und das Projekt muss bis Ende 2018 abgerechnet sein, sonst verfällt dieses Geld. "Dann haben wir gar nichts", sagt Langer.
Zusätzlich zu den Kosten sei es fraglich, was die Bürger von einer Offenlegung des Schottbachs halten. "Wir müssen die Anwohner befragen", sagt ein Ratsmitglied. Dem schließt sich Schäfer von der SGD Nord an. Anwohnerbeteiligung werde bei der Aktion Blau großgeschrieben, sagt er.
Doch wer soll gefragt werden und wie? Langer schlägt eine schriftliche Befragung vor, weil er so alle Anwohner erreiche, andere Ratsmitglieder bevorzugen einen Infoabend, weil dort mehr erläutert werden könnte. Zudem hätten auch Leute Nutzen von einer Offenlegung, die nicht direkt am Platz lebten, sagt Ratsmitglied Jürgen Kullmann. Auch diese sollten befragt werden.
Wie geht es weiter? Zum einen soll ein Planungsbüro einen Vorschlag machen, wie der Platz unter Einhaltung des Limits gestaltet werden kann, ohne dass der Schottbach geöffnet wird. Dazu soll ein zweiter Vorschlag erarbeitet werden, wie der Platz mit Öffnung des Schottbachs aussehen könnte.
Zusätzlich soll ein Ingenieurbüro untersuchen, ob die Mauern entlang des Gewässers, auf dem die Deckel aufliegen, saniert werden müssen. Ferner möchte Stadtbürgermeister Langer die Anlieger anschreiben und nach ihrer Meinung zur Öffnung des Schottbachs sowie zur Notwendigkeit einer weiteren Infoveranstaltung befragen, an der Michael Schäfer von der SGD Nord als Sachverständiger teilnehmen soll.Extra: DER UNTERIRDISCHE SCHOTTBACH


Michael Schäfer von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord führt an, dass der Schottbach seinerzeit ohne Genehmigung abgedeckt worden sein könnte. "Das wurde früher oft nur geduldet", sagt er. Das müsse ebenfalls geprüft werden. Genauso wie die Frage, welche Konsequenzen dieser Fall für die Gestaltung des Platzes habe, sagt Stadtbürgermeister Patrice Langer.

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