EZB setzt Geldschwemme weiter fort

Frankfurt · Frankfurt (dpa) Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt auf Billiggeld-Kurs. Banken bekommen frisches Zentralbankgeld weiterhin zu null Prozent Zinsen.

Der Rat der Notenbank hielt den Leitzins im Euro-Raum bei seiner Sitzung am Donnerstag in Frankfurt wie erwartet auf diesem Rekordtief. Volkswirte hatte nicht mit einer Änderung gerechnet - auch wegen der Präsidentschaftswahlen im Nachbarland.
Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Notenbank zwischen der ersten und zweiten Runde der Abstimmung in Frankreich irgendetwas unternehme, was die Markterwartungen beeinflussen könnte, argumentierte ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Eine Stichwahl zwischen dem europafreundlichen Emmanuel Macron und der Rechtspopulistin Marine Le Pen entscheidet am 7. Mai über die politische Zukunft der zweitgrößten Volkswirtschaft des EuroRaums. Parken Finanzinstitute überschüssiges Geld bei der EZB, müssen sie dafür nach wie vor 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Zugleich kauft die Notenbank weiterhin monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Milliardenvolumen. Dieses Programm läuft bis mindestens Ende 2017.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte jüngst Hoffnungen auf einen baldigen Ausstieg aus der vor allem in Deutschland umstrittenen ultralockeren Geldpolitik gedämpft. Obwohl die wirtschaftliche Erholung zunehmend auch auf eigenen Beinen stehe, sei es "zu früh, Erfolg auszurufen", sagte Draghi.

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