Gladiators Trier Freibier gibt’s woanders

Trier/Köln · Basketball: Nach der Pleite in Köln steht für die Römerstrom Gladiators Trier am Sonntag das nächste Spiel an.

 Er gehörte in Köln zu den besten Gladiatoren: Johannes Joos (mit Ball) gegen Kölns 2,16-Meter-Center Dennis Heinzmann. Foto: Gladiators

Er gehörte in Köln zu den besten Gladiatoren: Johannes Joos (mit Ball) gegen Kölns 2,16-Meter-Center Dennis Heinzmann. Foto: Gladiators

Foto: VSarnelli (g_sport

Trier/Köln Vielleicht lag es an der Freibier-Aktion: Die Schlusssirene in der Kölnarena war am Donnerstagabend noch nicht ganz verhallt, da stapften viele der exakt 1278 Zuschauer in der riesigen Halle im Kölner Osten bereits eilig in Richtung Ausgang. Das, was sie da während der knapp zwei Stunden zuvor unten auf dem Parkett zu sehen bekommen hatten, gab auch wirklich keinen Anlass, länger als nötig auf den Stühlen hocken zu bleiben und sich die schönsten Szenen des Spiels nochmals durch den Kopf gehen zu lassen. Die Partie, in der die Römerstrom Gladiators Trier den Rheinstars aus Köln am Ende mit 60:64 (33:37) unterlegen waren, war keine Augenweide. Ballverluste en masse, wenig Spielfluss, schlechte Trefferquoten - und das auf beiden Seiten. Wie gut, dachte sich da der eine oder andere Zuschauer nach Spielende, dass sich die Rheinstars-Verantwortlichen im Vorfeld wenigstens diese feine Bierchen-Aktion ausgedacht hatten: Für jeden verwandelten Drei-Punkte-Wurf der Kölner spendierte eine benachbarte Bar drei Liter Frei-Kölsch. Sechs Rheinstars-Dreier waren es am Ende: macht nach Adam Riese 18 Liter für alle - na dann Prost und tschüss!
Die Gladiatoren dagegen befinden sich nach der fünften Pleite im achten Saisonspiel und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 12 alles andere als in Freibier-Stimmung. Bis auf Johannes Joos, der auf der Center-Position eine ansprechende Leistung zeigte und seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen bestätigte, gab es wenige Lichtblicke im Team von Trainer Marco van den Berg. Auch US-Amerikaner Kyle Dranginis konnte in den entscheidenden Phasen nicht überzeugen. Trier war in Köln nicht chancenlos, im Gegenteil, das Team von Trainer Marco van den Berg führte Mitte des dritten Viertels sogar deutlich (48:39). Doch sobald der Druck des Gegners höher wurde, lief der Ball in der Offensive nicht mehr, leisteten sich die Trierer einen Ballverlust nach dem anderen und vergaben entscheidende Freiwürfe. Es bleibt dabei: Das Team kann das Fehlen von Simon Schmitz - der 27-Jährige fehlte auch in Köln aufgrund seiner Rückenprobleme - nicht kompensieren. Der Kapitän fehlt an allen Ecken und Enden. Schwer wog zudem, dass Kilian Dietz in Köln erneut wegen anhaltender Knieprobleme fehlte und Neuzugang Anton Shoutvin dem Team nach wenigen Trainingseinheiten auf dem Platz noch nicht weiterhelfen konnte.
Gladiators-Trainer Marco van den Berg urteilt am Freitag mit einem Tag Abstand: "Es war ein hässliches Spiel von beiden Teams. Bei uns zeigt sich, dass wir nach wie vor ein Leadership-Problem im Team haben. Uns fehlt mit Simon ein Spieler, der in den entscheidenden Phasen die Richtung vorgibt." Einen Mutmacher gibt's immerhin von Kölns Trainer Denis Wucherer. Der frühere Bundesligaspieler ist sich sicher: "Wenn beide Mannschaften wieder mit der vollen Kapelle spielen können, dann werden wir nicht nur beide besser spielen, sondern uns auch in den Playoffs wiedersehen."
Viel Zeit, sich über die Niederlage am Rhein den Kopf zu zerbrechen, bleibt den Gladiatoren ohnehin nicht. Bereits am morgigen Sonntag empfängt das Team den Tabellenfünften Heidelberg Academics (17 Uhr/Arena Trier). Gegen die Kurpfälzer gab's in der vergangenen Saison zwei Spektakel-Spiele: Im Hinspiel überrollten die Gladiatoren das Team von Trainer Branislav Ignjatovic mit 84:46. Im Rückspiel setzte es eine 51:91-Abreibung für die Jungs von der Mosel.
Die Stützen im Heidelberger Team sind Niklas Würzner, Shyron Ely und Evan McGaughey. Zudem steht mit Martin Seiferth (vergangene Saison in Chemnitz) der Bruder des früheren TBB-Centers Andi Seiferth im Kader. Gerade in fremden Hallen läuft es für die Academics aber nicht immer rund: Sowohl in Vechta (62:82) als auch in Crailsheim (61:83) mussten die Heidelberger deftige Packungen einstecken.
Ob die Gladiatoren am Sonntag wieder auf Kilian Dietz und Simon Schmitz setzen können, ist derweil äußerst fraglich. "Ich kann dazu heute noch nichts sagen", gesteht Triers Trainer am Freitag.

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